Lehrer zahlte für Nacktfotos der Schüler: Steirer wurde enthaftet

Lehrer zahlte für Nacktfotos der Schüler: Steirer wurde enthaftet
Der Mann hat laut Staatsanwaltschaft ein „nahezu umfassendes Geständnis abgelegt“. Die Enthaftung ist aber noch nicht rechtskräftig.

Ein Lehrer eines Gymnasiums aus Graz, der sich u. a. Nacktbilder von Schülern verschafft haben soll, ist nach seiner Festnahme am Mittwoch wieder enthaftet worden. Staatsanwaltschaftssprecher Christian Kroschl bestätigte der APA am Freitagnachmittag einen entsprechenden Bericht der „Steirerkrone“-Online. Der Mann hat nach bisherigem hartnäckigem Schweigen auch ein „nahezu umfassendes Geständnis abgelegt“, wie Kroschl sagte.

Bereits seit Anfang November 2022 ermitteln steirische Behörden gegen den Lehrer: Der Akademiker soll über Social Media an Nacktfotos seiner männlichen Schüler gelangt sein. Am 26. Jänner wurde der Verdächtige in U-Haft genommen, es bestehe Verdunkelungsgefahr, berichtete die Landespolizeidirektion am Donnerstag. Der Mann soll nämlich erneut mit fingierten Snapchat-Accounts zumindest mit einem der Opfer Kontakt aufgenommen haben. Er soll den Buben zur falschen Beweisaussage bei der Polizei gedrängt haben. Zudem soll der Grazer versucht haben, Beweismittel über neuerlich angeschaffte elektronische Geräte zu unterdrücken.

Der Vorwurf wiegt schwer: Der AHS-Professor soll über Snapchat an die Bilder seiner minderjährigen Schüler gekommen sein. Dabei soll er sich in gefälschten Profile als Mädchen ausgegeben haben: Er trat mit den Buben ab 14 Jahren in Kontakt. Dann soll er sie laut Polizei sie zur Übermittlung von Nacktbildern und Aufnahmen geschlechtlicher Handlungen verleitet haben. Im Gegenzug sollen die jugendlichen Opfer zum Teil Geld -  in Form von diversen Gutscheincodes -  erhalten haben. Zudem soll er versucht haben, Beweismittel über neuerlich angeschaffte elektronische Geräte zu unterdrücken.

Zahl der Opfer ist noch unklar

Doch die Schüler schöpften Verdacht und  wandten sie sich vergangenen Herbst an einen Vertrauenslehrer. Der Direktor der AHS erstattete daraufhin Anzeige bei der Polizei. Ermittler des Landeskriminalamts Steiermark führten auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz eine Hausdurchsuchung durch. Dabei stellten sie diverse Beweismittel in Form von elektronischen Datenträgern sicher. Die Schule beendete das Dienstverhältnis, als die Vorwürfe bekannt wurden.

Bei Befragungen hatte sich der Lehrer bisher unkooperativ gezeigt, bis er nach der Festnahme nun offenbar umfassend Aussagen machte. Die Enthaftung erfolgte gegen den Willen der Staatsanwaltschaft, sie sei auch noch nicht rechtskräftig. Man überlege, dagegen Mittel einzulegen. Der nun aus der Justizanstalt Graz-Jakomini Freigekommene muss allerdings Auflagen einhalten, wie etwa keine Kontaktaufnahme zu den Involvierten, und die Anweisung zum Beginn einer Sexualtherapie.

Die genaue Anzahl der minderjährigen Opfer steht bisher noch nicht fest. Zahlreiche Verdachtsfälle haben sich jedoch bereits erhärtet. Die Ermittlungen dauern noch an, unter anderem ist ein Sachverständiger mit der Auswertung der beim Lehrer sichergestellten elektronischen Beweismittel beschäftigt.

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