Lebensgefahr: Rückruf von Insulin-Spritzen
Seit Freitagmittag werden die Apotheken des Landes durchforstet: Drei Chargen von Insulin-Pens des dänischen Pharma-Konzerns Novo Nordisk müssen zurückgerufen werden. Das Präparat „NovoMix 30“ könnte eine falsche Dosierung enthalten. „30.000 Spritzen der betroffenen Chargen dürften in Österreich im Umlauf sein. Etwa 0,14 Prozent weisen eine Unter- oder Überdosierung auf – in Zahlen macht das rund 45 Spritzen“, sagt Christoph Baumgärtel, Leiter der medizinischen Begutachtung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).
Wirklich heikel, so die Schätzung, dürfte es bei rund 20 der Spritzen sein. Bei diesen könnte die Abweichung des Wirkstoffes zwischen 50 und 150 Prozent liegen – im schlimmsten Fall bedeutet das: Lebensgefahr.
Bisher gibt es noch keine Nebenwirkungsmeldung, sagt Baumgärtel. Die Spritzen könnten allerdings schon verkauft worden sein – sie wurden im Mai ausgeliefert. Aktuell „sollten keine mehr im Handel sein“.
Rund 25.000 Patienten werden mit dem Mittel in Österreich behandelt. Zuckerkranke sollten die Chargennummern kontrollieren. Betroffen sind die Chargen CP50639, CP50750 und CP50912 der Präparate NovoMix 30 FlexPen und NovoMix 30 Penfill. Die Nummern sind auf den Pens vermerkt. Grund für die falsche Dosierung der Spritzen: ein Problem beim Befüllen der Kartuschen. Betroffen ist neben Österreich auch Deutschland. „Wir bedauern den Vorfall und tun alles, um Patienten, Ärzte und Apotheker umfassend zu informieren“, sagt Michael Höcker, medizinisch-klinischer Leiter bei Novo Nordisk Deutschland.
Die Zuckerkrankheit und das Hormon
Diabetes: Umgangssprachlich auch Zuckerkrankheit genannt. Darunter versteht man eine Gruppe von Stoffwechselkrankheiten. Das Blut ist überzuckert. Vielfach sind die Ursachen noch unerforscht.
Insulin: Der Zuckergehalt im Blut wird von zwei Hormonen reguliert. Bei einem davon handelt es sich um das Insulin. Es senkt den Zuckerspiegel im Blut. Diabetiker leiden unter Insulinmangel.
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