Laudas Arzt: "Fliegen wäre zu früh"

Niki Lauda zu seiner Genesung: "Ende Jänner werfe ich den Rollator weg"
Nach Transplantation. Für das Formel1-Saisonfinale wollten die Ärzte kein Risiko eingehen

Mit einer Video-Botschaft meldete sich Niki Lauda erstmals bei seinen Fans. Doch wie fit ist Lauda bereits? Walter Klepetko, Österreichs führender Thoraxchirurg wacht auch weiter darüber, dass die Formel-1-Legende mit den zwei transplantierten Lungenflügeln wieder in den Alltag zurückkehren kann. Anlässlich des letzten Saison-Rennens in Abu Dhabi hält sich der Arzt im KURIER-Gespräch mit seiner Meinung zur Hoffnung vieler Fans, Niki Lauda bald wieder an der Rennstrecke zu sehen, nicht zurück.

KURIER: Wie geht es Ihrem Patienten Niki Lauda mit der neuen Lunge?

Walter Klepetko: Es geht ihm hervorragend.

Wäre es daher Ihrer Meinung nach ok gewesen, wenn er an diesem Wochenende als Aufsichtsratsvorsitzender des Mercedes-Formel-1-Teams zum letzten Rennen der Saison nach Abu Dhabi geflogen wäre?

Natürlich haben wir darüber gesprochen. Aber Abu Dhabi wäre unserer ärztlichen Ansicht nach zu früh gewesen. Niki Lauda befindet sich ja bekanntlich auf Reha. Und wir wollten auf keinen Fall jetzt ein so großes und wirklich nicht unbedingt notwendiges – man könnte auch sagen sinnloses Risiko eingehen. Warten wir lieber auf den Beginn der neuen Saison.

 

Laudas Arzt: "Fliegen wäre zu früh"

Laudas Arzt Walter Klepetko wollte kein „sinnloses Risiko“ eingehen.

In manchen Medien ist ja nach der Lungentransplantation am 2. August davon die Rede gewesen, dass Niki Lauda nie wieder fliegen wird dürfen. Stimmt das?

Wenn alles mit der Reha so gut weitergeht wie bisher, kann er selbstverständlich wieder fliegen. Vielleicht nicht als Pilot einer Passagiermaschine mit 350 Leuten d’rinnen. Aber er selbst kann dann wieder fliegen.

Was ist das Wichtigste in der Reha?

Durch das lange, bewegungslose Liegen kommt es ab einem gewissen Alter zu einem essenziellen Muskelschwund. Das Wichtigste ist daher momentan der Muskelaufbau und das Ausdauertraining. Es ist großartig, was er schon erreicht hat.

Wie lange braucht man nach einer so schweren Erkrankung und der darauffolgenden, lebensrettenden Lungentransplantation, bis man wieder einigermaßen für den Alltag gewappnet ist?

Das ist von Patient zu Patient verschieden. Man muss mit mehreren Wochen, ja Monaten rechnen. Die Latte ist bei Niki Lauda unglaublich hoch gelegen. Aber er ist auch – wie ich schon mehrmals gesagt habe – ein unglaublicher Kämpfer.

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