Landesvize stoppt fürs Erste den Transport von HCB-Heu

Das kontaminierte Heu wird in Klein St. Paul zwischengelagert.
Der nö. Umweltlandesrat Pernkopf wehrt sich gegen kontaminierte Ballen aus Kärnten.

Zurück zum Start heißt es nun anscheinend für den Versuch der Kärntner Firma "w&p". Sie wollte 4000 Tonnen Heu, das mit Hexachlorbenzol (HCB) belastet ist, nach Niederösterreich transportieren. Da sollte es kompostiert werden. Niederösterreichs Landesvize und Umweltlandesrat Stephan Pernkopf schiebt dem Plan jetzt – zumindest vorerst – einen Riegel vor, nachdem er bereits am Montag angekündigt hatte, die Angelegenheit vom nö. Umweltanwalt prüfen zu lassen. Am Dienstag legte Pernkopf nach: Falls die Werte unbedenklich seien, dann könne man das Heu genauso gut in Kärnten kompostieren. "Wenn die Werte aber bedenklich sind, dann hat es in Niederösterreich gar nichts verloren", sagte Pernkopf.

Insgesamt sind in Kärnten 7000 Tonnen Heu gelagert. Davon gelten nach Untersuchungen 3000 Tonnen als stark und 4000 Tonnen als schwach kontaminiert. Die Ballen lagern seither auf dem Gelände der betroffenen Firma in Klein St. Paul.

Wie berichtet, hatten die niederösterreichischen Grünen am Montag Alarm geschlagen, nachdem der KURIER über den geplanten Transport des Heus nach Niederösterreich berichtet hatte. Das Heu war im Kärntner Görtschitztal mit HCB belastet worden.

Zwischenlager

Das Heu lagert seither auf dem Gelände der Firma "w&p", die für den HCB-Skandal verantwortlich gemacht wird. Die Grünen hatten darauf von Landeshauptfraustellvertreter Pernkopf Informationen gefordert.

Firmensprecherin Michaela Hebein wusste Dienstagnachmittag noch nichts von Pernkopfs Aussage. "Mein letzter Stand ist, dass der nö Umweltanwalt prüfen soll. Wir werden ihm natürlich alle Daten zukommen lassen."

Der Leiter der niederösterreichischen Umweltanwaltschaft, Tom Hansmann, erklärt dazu: "Ich hab bereits mit der Prüfung begonnen und sammle alle Daten und kläre, ob schon etwas transportiert wurde." Grundsätzlich gebe es einen rechtlichen und einen menschlichen Aspekt. "Das Abfallwirtschaftsgesetz ist in Kärnten und Niederösterreich gleich, wenn man unter allen Grenzwerten ist, muss ich das als Behörde genehmigen. Deshalb wird es darum gehen, was konkret in dem Heu drinnen ist."

Beunruhigt

Doch es gebe auch einen menschlichen Aspekt: "Mich rufen Leute an, die beunruhigt sind, weil an ihnen vorbei irgendwas irgendwo hin gebracht werden soll. Sie fragen mich, ob das Auswirkungen auf ihre Gesundheit hat und meinen, dass man das Heu auch in Kärnten lagern könne, wenn es unbedenklich sei", berichtet Hansmann.

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