Landeshauptmann Platter sieht Öffnung von Nachtlokalen kritisch

Im Ischgler Après-Ski verbreitete sich das Virus massiv
Platter ortet mit Blick auf den Winter Discos und Après-Ski-Lokalen die Gefahr von großen Infektionsherden

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) sprach sich am Montag bei einer Pressekonferenz für die Wiedereinführung der Maskenpflicht im Lebensmittelhandel aus. Umgekehrt sieht er mögliche Lockerungen im Nachtleben offenkundig kritisch.

Die Bundesregierunge werde sich mit Blick Richtung Herbst und Winter „genau überlegen müssen, wie geht man mit Discos um“, aber auch mit Après-Ski, so Platter. Auf die Frage, ob er sich heuer einen Wintertourismus ohne Partyleben wünscht, wollte sich der Landeshauptmann nicht festlegen lassen, meinte aber – ohne Ischgl zu nennen:

„Ich bin der Meinung, dass es hier doch eine große Vorsicht benötigt. Wir wissen ganz genau, wie schnell es passieren kann, dass wir einen großen Cluster aufgrund einer Veranstaltung haben.“

Ballermann und die Schinkenstraße

Wie heikel das Thema ist, weiß auch Söldens VP-Bürgermeister Ernst Schöpf: „Wir stehen im Visier internationaler Medien." Was Nachtlokale, Discos und ähnliches betrifft, habe er "keine Ahnung, wie das funktionieren soll". Ballermann und die Schinkenstraße auf Mallorca würden aber grüßen lassen: "Da ist schon wieder dicht."

In Ischgl wie in Sölden hatte sich das Virus über Après-Ski-Partys ausgebreitet. Die Negativschlagzeilen wirken bei den Tiroler Entscheidungsträgern nach. Was Ausbruch von neuen Infektionsherden im Ski-Nightlife ist laut Platter klar: "Wenn dann plötzlich wieder so ein Cluster ausbricht, wie das der Fall war, dann haben wir auch mit der internationalen Reputation zu kämpfen."

Aktuell versucht die Tiroler Tourismusbranche aber erst einmal mit einem blauen Auge durch den Sommer zu kommen. Am Montag wurden neue Zahlen zur laufenden Saison veröffentlicht. Im Juni kamen demnach um 66,6 Prozent weniger Touristen nach Tirol als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

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