Landes-FPÖ wirft Grazer Klubchef aus der Partei
In der FPÖ spielt sich soeben Seltsames ab: Die Landespartei schloss Alexis Pascuttini, immerhin Klubobmann im Grazer Gemeinderat, aus der Partei aus – mit „sofortiger Wirkung“, wie Landesgeschäftsführer Stefan Hermann formulierte. Er begründete das mit der „Nichtumsetzung verbindlicher Beschlüsse des Landesparteivorstandes“.
Die Antwort aus dem Rathaus kam prompt: Pascuttini versicherte, er wolle Obmann des FPÖ-Klubs bleiben – dann eben einfach parteilos. Er werde zudem beim Schiedsgericht dagegen berufen, kündigte Pascuttini an.
Diese aktuellen Vorgänge sind nicht mehr so einfach zu durchschauen: Hinter der monierten „Nichtumsetzung“ steckt wohl das Aufmucken der Grazer Blauen unter Claudia Schönbacher gegen Teile der noch vorhandenen alten Führungsclique. Die Grazer schlossen Roland Lohr aus dem Gemeinderatsklub aus, nachdem ihn die Parteifreunde angezeigt haben: Sie werfen ihm vor, Mitwisser der Finanzaffäre rund um Mario Eustacchio zu sein. Gegen den Ex-FPÖ-Stadtchef wird wegen des Verdachts der Veruntreuung von Klubgeldern ermittelt. Erst am Wochenende gab es Hausdurchsuchungen.
Misstrauen wegen Sektverkostung
Die Landes-FPÖ wiederum wollte Lohr zurück im Grazer Klub wissen, die Stadtpartei verweigerte, wenn auch nach einer Abstimmung. Damit nicht genug, muss sich Obfrau Schönbacher am Samstag auf einem außerordentlichen Parteitag der Wiederwahl stellen: Der Vorstand hatte ihr das Misstrauen ausgesprochen – wegen einer Proseccoverkostung, als sie noch nicht Parteichefin war. Sie rechne übrigens ebenfalls mit einem Parteiausschluss, sagte Schönbacher.
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