Kleben am Flughafen: Klage in Millionenhöhe für Aktivisten

Aktivisten und Polizisten
"Mit sechsstelligem Betrag ist zu rechnen": Die Flughafenbetreiber in Wien und Frankfurt gehen rechtlich gegen die Aktivisten vor.

Die Flughafenbetreiber in Wien und Frankfurt sehen hohe Verluste wegen Störaktionen und gehen rechtlich gegen Klima-Aktivisten vor, die zuletzt mehr oder weniger tiefgreifende Störungen lieferten.

"Werden wegen der Verluste Klage erheben"

"Mit einem sechsstelligen Betrag ist zu rechnen", sagte ein Flughafensprecher am Dienstag, noch ohne eine genaue Summe zu beziffern. Zuvor war bekanntgeworden, dass Deutschlands größter Flughafen Fraport eine Million Euro einklagt.

"Wir werden wegen der Verluste Klage erheben gegen diese Leute", sagte Finanzchef Matthias Zieschang am Dienstag in einer Konferenz mit Finanzanalysten laut Reuters. In Frankfurt waren sieben Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" am 25. Juli auf das Gelände des Airports gelangt und hatten Rollbahnen blockiert. Sie wollen mit solchen Aktionen auf die Klimabelastung durch das Fliegen aufmerksam machen. Der Betrieb in Frankfurt wurde mehrere Stunden gestört, es fielen rund 270 von insgesamt 1.300 Flügen an dem Tag aus.

Protestaktionen der Klimakleber am Flughafen

In Wien-Schwechat kam es bei Protesten der "Letzten Generation" wenige Tage später zur Hauptreisezeit am 27. Juli nicht ganz so schwerwiegend. 20 Personen leisteten Störaktionen, sie wurden angezeigt. "Auf dem zivilrechtlichen Weg wird der Flughafen Schadensersatz für die, durch die Störaktionen entstandenen, Kosten einfordern, darunter die umfassenden zusätzlichen Personaleinsätze, die notwendige zweimalige Terminalreinigung und Sachbeschädigung, die genaue Höhe wird aktuell detailliert ermittelt, mit einem sechsstelligen Betrag ist zu rechnen", so der Sprecher vom Vienna Airport.

Nach der Ankündigung von Aktionen, waren nicht nur vom Flughafen sondern auch von der Polizei immense Vorkehrungen getroffen worden. Der Flughafen-Sprecher verwies auch auf drohende Verwaltungsstrafen für die Verletzung der Flugplatzbetriebsordnung. Dazu seien Anzeigen wegen Sachbeschädigung und Durchführung einer nicht ordnungsgemäß angemeldeten Kundgebung sowie Störung der Öffentlichen Ordnung erfolgt.

Während man sich in Deutschland zuletzt den Kopf zerbrach, wie Flughäfen solche Aktionen verhindern könnten, kam es in Österreich am Dienstag anders: Die "Letzte Generation" hierzulande hat angekündigt, Protestaktionen wie bisher zu unterlassen. Man überlege neue Formen, um Handlungen gegen die Klimakrise durchzusetzen.

Kurz zusammengefasst:

  • Nach Störaktionen wollen die Flughafenbetreiber in Wien und Frankfurt rechtlich gegen Klima-Aktivisten vorgehen.
  • Im Rahmen der Klage sei eine Summe "im sechsstelligen Bereich" denkbar, heißt es.
  • Die "Letzte Generation" in Österreich gab indes ihre Auflösung bekannt.

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