Cluster: Klagenfurter Wirt kritisiert Veröffentlichung durch Behörden

Die Party nahm ein plötzliches Ende.
Szene-Gastronom: "Habe aus den Medien von infiziertem Gast erfahren." Daten der Registrierung seien vorerst nicht von Behörden angefordert worden.

Nachdem am Mittwoch die Namen von zwei Klagenfurter Lokalen veröffentlicht wurden, die von einer positiv auf Corona getesteten Person besucht worden waren, hat nun einer der betroffenen Gastronomen dieses Vorgehen kritisiert. Er habe selbst erst aus den Medien von der Sache erfahren, erklärte Gert Höferer vom "Teatro" - und darüber hinaus hätte sich bis Donnerstagmittag niemand von den Behörden bei ihm gemeldet, auch nicht um die Daten aus der Gästeregistrierung einzuholen.

Zutritt in sein Lokal gebe es "ausnahmslos mit negativem Test, beziehungsweise Impfnachweis und nach erfolgter Registrierung", betonte Höferer: "Das heißt, dass die am darauffolgenden Mittwoch positiv getestete Person am Freitag bei uns entweder einen negativen Test oder eine Impfbestätigung vorzeigen konnte und sich ebenso wie alle unsere Gäste vor dem Betreten registriert hat." Allerdings sei bis Donnerstagmittag niemand an ihn als Lokalbetreiber herangetreten: "Wir wurden nicht informiert", was allein schon im Hinblick auf die Sicherheit der Betreiber fragwürdig sei.

Überhaupt ortet der Bar-Betreiber, dass seine Branche zum Sündenbock gestempelt wird: Die positiv getestete Person, die am Freitag im "Teatro" war, sei in der Zeit von Freitag bis Mittwoch doch sicher auch an anderen Orten, wie etwa dem eigenen Arbeitsplatz gewesen: "Verwiesen wird nur auf die Gastronomie!"

Wie es am Donnerstag von der Gesundheitsbehörde hieß, sei man in dem konkreten Fall von einer Person "mit sehr hoher Infektiosität" ausgegangen, weshalb umgehend der öffentliche Aufruf erfolgte, um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. "Selbstverständlich wurde auch versucht, mit dem betroffenen Lokal in Kontakt zu treten, was zwischenzeitlich auch passierte", teilte die Behörde auf APA-Anfrage mit.

Die Übermittlung der Registrierungsunterlagen sei "unverzüglich und vorbildlich" erfolgt, die Aufzeichnungen würden die Arbeit der Contact-Tracer erleichtern. Und es sei "im ureigenen Interesse des Gesundheitsamtes", mit den Wirtschaftstreibenden an der Eindämmung der Pandemie zusammenzuarbeiten.

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