Fasten mit dem Auto

Gebrauchsgüter: Hier liegt General Motors an vorderster Front.
Die katholische und die evangelische Kirche rufen zum Autoverzicht auf - zumindest in der Fastenzeit.

Mit dem Beginn der Fastenzeit - heute am Aschermittwoch - sollen die Menschen in Österreich wieder auf das Auto verzichten. Ausgerufen wird dieses spezielle Fasten von der katholischen und evangelischen Kirche, der Verkehrsbund Ost-Region (VOR) unterstützt die Aktion. Durch den Rücktritt des Papstes wurde der Aktion bislang wenig Beachtung geschenkt.

Der Plan: 47 Tage - bis Karsamstag (30. März) - sollen die Teilnehmer der Initiative großteils ohne Auto auskommen und dafür auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Bereits vor dem Startschuss am Mittwoch konnte die Initiative am Montag 14.600 Unterstützer verzeichnen, 1500 davon aus Wien, die sich online angemeldet haben.

Unabhängig von der Religionszugehörigkeit soll das Autofasten bewirken, dass Menschen ihr Fortbewegungsverhalten überprüfen und auf alternative Verkehrsmittel wie etwa Öffis oder Carsharing-Angebote umsteigen. Das habe positive Auswirkungen auf "unsere Umwelt, Gesundheit, Seele und auf unsere Finanzen", sagte Hansjörg Lein, Superintendent der Evangelischen Diözese A.B. Wien. "Es ist zumindest einen Versuch wert, in diesen Wochen vor Ostern eine alternative Mobilität auszuprobieren. Sie werden erleben, es lohnt sich."

Aktion 2012

Im vergangenen Jahr nahmen 7100 Personen an der Aktion teil. Die drei am häufigsten genannten Motive dafür waren Umwelt, Unterstützung einer guten Aktion und Gesundheit. An vierter Stelle standen Finanzen und zuletzt wurden religiöse Gründe angeführt. 51 Prozent der Teilnehmer gaben außerdem an, weiterhin weniger mit dem Auto fahren zu wollen.

Zum Thema Autofasten äußerte sich auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) und wies darauf hin, dass Österreichs Autofahrer täglich rund 3500 mal die Erde umrunden. "An einem Tag wie heute werden rund 139 Millionen Kilometer mit dem Auto gefahren, nicht mitgerechnet sind dabei alle dienstlichen und geschäftlichen Fahrten", so VCÖ-Experte Markus Gansterer in einer Aussendung am Montag. In Kärnten werde am meisten und in Wien am wenigsten Autogefahren, so der VCÖ unter Berufung auf die Statistik Austria.

www.autofasten.at

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