Gefangen im Schneechaos: "Ende der Woche könnte es problematisch werden"

Blick aus dem Cockpit eines Hubschraubers auf eine verschneite Landschaft.
In drei obersteirischen Ortschaften sind weiterhin 500 Bewohner vom Schnee eingeschlossen.

Rund 500 Bewohner und Touristen im obersteirischen Sölktal müssen wohl auch die nächsten Tage auf ein Ende der Schneefälle warten, um das Tal verlassen zu können. "Bei uns schneit's und stürmt's", berichtet Wirt Christian Tritscher aus St. Nikolai im Sölktal am Montagvormittag dem KURIER. Ein Ende der seit Freitag aufrechten Straßensperre ist vorerst nicht in Sicht.

Das bedeutet für die Kinder in Mößna, Fleiss und St. Nikolai schulfrei, bringt zunehmend aber auch Probleme mit sich. Bei einzelnen Personen werden die Medikamente knapp, andere können Operationstermine nicht wahrnehmen. "Da es keine durchgängige Straßenverbindung gibt, gibt es aufgrund des Alters keine Möglichkeit die Personen herauszubringen", erklärt der Sölker Bürgermeister Werner Schwab. Man sei mit dem Spital in Kontakt, einen für Dienstag anberaumten Operationstermin zu verschieben.

 

Schneechaos in der Steiermark

Denn bis Dienstag Abend bleibt die Straßensperre aufgrund der Lawinengefahr auf jeden Fall aufrecht. Für Mittwoch gibt es noch keine seriöse Prognose, der Wetterbericht deutet aber nicht auf ein Ende der Sperre hin. "Wir bräuchten für einen Erkundungsflug zwischendurch einen Sonnentag, um zu wissen, wie es nach oben hin auf dem Berg ausschaut", erklärt Schwab.

Ein Feuerwehrmann trägt Getränke an einem Hubschrauber vorbei auf einer verschneiten Straße.

Ein Feuerwehrmann trägt Verpflegung vor einem Hubschrauber in einer verschneiten Landschaft.

Helfer laden Hilfsgüter aus einem Hubschrauber in einer verschneiten Bergregion.

Piloten im Cockpit eines Hubschraubers über einer verschneiten Landschaft.

Zwei Rettungskräfte sitzen in einem Hubschrauber und besprechen die Lage.

Feuerwehrleute beladen einen Hubschrauber mit Kisten und einem Korb mit Lebensmitteln, während ein Pilot eine Karte studiert.

Steiermark: Winterwetter – Bundesheer-Versorgungsflug ins Sölktal.

Feuerwehrleute beladen einen Hubschrauber mit Kisten und Lebensmitteln.

Feuerwehrleute schieben Wagen mit Hilfsgütern zu einem Hubschrauber in winterlicher Umgebung.

Ein Hubschrauber wird mit Salatköpfen beladen, vermutlich für eine Notversorgung.

Blick aus einem Hubschrauber auf eine verschneite Berglandschaft mit einem Fluss.

Lebensmittel werden eingeflogen

Am Montagvormittag startete das Bundesheer in Aigen im Ennstal einen weiteren Versuch für einen Hubschrauberflug. Am Sonntag wurden immerhin Lebensmittel eingeflogen. Wirt Tritscher, der auch einen kleinen Nahversorger in St. Nikolai betreibt, sieht die Lage noch entspannt - vorerst. Aktuell bekommen die im Tal Eingeschlossenen in seinem Laden noch fast alles.

"Zur Zeit ist die Lage nicht tragisch. Das Brot ist knapp geworden, da hat die Feuerwehr Nachschub gebracht, für die Milch sind wir mit einem Bauern in Kontakt, falls es knapp werden würde", erzählt Tritscher. Die Stimmung im Ort sei ruhig, sagt Tritscher: "Im Moment wird es entspannt gesehen."

Bewahrheiten sich die Wetterprognosen, müssen sich die Sölktaler aber auf eine längere Sperre einstellten. "Bleibt die Sperre aufrecht, könnte es gegen Ende der Woche mit der Versorgung problematisch werden", erklärt der Gastwirt.

Neu ist die Situation für das Sölktal jedenfalls nicht. Straßensperren gibt es immer wieder. Im Jahr 2005 sei der Ort einmal für zehn Tage abgeschnitten gewesen, berichtet Tritscher.

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