Kärntner wegen falscher Contact Tracing-Angaben vor Gericht

Das Gericht wies den Angeklagten in eine Anstalt ein
Der 65-Jährige hatte außerdem verschwiegen, Corona-positiv an einer Demo in Klagenfurt teilgenommen zu haben.

Weil er falsche Angaben beim Contact Tracing wegen einer Corona-Infektion gemacht haben soll, hat sich am Mittwoch ein 65-jähriger Kärntner am Landesgericht Klagenfurt verantworten müssen. Der Mann habe sich geweigert, Kontaktpersonen anzugeben und außerdem verschwiegen, auf einer Corona-Demonstration gewesen zu sein. Die Verhandlung wurde vertagt.

Der Angeklagte bekannte sich gegenüber Richterin Michaela Sanin nicht schuldig. Der 65-Jährige hatte sich im Dezember 2021 auf einer Coronademo in Klagenfurt aufgehalten. Vor Gericht erklärte er, dass er kein Coronaleugner sei, sondern sich wegen seiner Vorerkrankungen unsicher bezüglich der Impfung fühle. Im Zuge dieser Veranstaltung habe der Angeklagte einen Schwächeanfall erlitten, woraufhin er ins Krankenhaus gebracht und positiv auf das Coronavirus getestet wurde. „Ich wusste nicht, dass ich Corona habe, ich habe mich immer gut gefühlt“, so der Angeklagte.

Contact Tracing-Mitarbeiter angeschrien

Um die Kontaktpersonen zu ermitteln, erhielt der Angeklagte einen Anruf von der Bezirkshauptmannschaft Villach-Land, bei dem sich dieser, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, nicht kooperativ gezeigt haben soll. Der zuständige Contact Tracing-Mitarbeiter sagte aus, dass der Angeklagte ins Telefon geschrien und geschimpft habe sowie sich geweigert habe, seine Kontaktpersonen anzugeben.

Der 65-Jährige rechtfertigte sich damit, dass er davon ausgegangen sei, dass es sich bei dem Anruf um einen Fake-Anruf gehandelt habe. „Ich habe den Herrn nicht genau verstanden und ihm deshalb gesagt, dass ich keine Kontaktdaten am Telefon weitergebe, aber geschrien und beleidigt habe ich ganz sicher nicht.“ Auf Nachfrage des Vertreters der Staatsanwaltschaft erklärte der Angeklagte, dass seine Schwester einmal übers Telefon betrogen wurde und er deshalb sehr vorsichtig sei, wenn er mit fremden Personen am Telefon spricht, die noch dazu Daten haben wollen. Zudem gab er zu Protokoll, nie verheimlicht zu haben auf der Demo gewesen zu sein, das habe er auch schon im Krankenhaus gesagt.

Weitere Zeugen werden geladen

Auf die Frage des Verteidigers, ob der Mitarbeiter der BH Villach-Land bei so vielen täglichen Anrufen vielleicht etwas verwechselt haben könnte, antwortetet dieser mit einem klaren Nein: „In meiner ganzen Zeit gab es nur zwei Anrufe, bei denen eine Person mir gegenüber am Telefon beleidigend war und einer davon war dieser Herr, das verwechsle ich nicht.“

Die Verhandlung wurde vertagt. Es werden weitere Zeugen geladen.

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