Kärnten erwartet wieder Flut

Kärnten erwartet wieder Flut
Die Aufräumarbeiten sind noch im Gang, ein neues Unwetter droht.

Es gibt Tage, da wünscht man sich, dass eine Prognose nicht eintrifft“, meint Gerhard Hohenwarter, Meteorologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Am Sonntag zieht ein Mittelmeertief über das Land. Vor allem für Osttirol und Oberkärnten befürchtet man Murenabgänge und Überschwemmungen. Hotspot könnte wie schon zu Wochenbeginn Lavamünd sein.

Die Helfer sind mit dem Aufräumen noch lange nicht fertig, da kündigt sich schon das nächste Unheil an. Der Ort Lavamünd stand zwei Meter unter Wasser, noch immer fliest doppelt so viel Wasser die Drau hinunter als zu Normalzeiten. Jetzt fürchten die Bewohnern eine Wiederholung der Katastrophe: „Die Gefährdung Lavamünds ist hoch. Wir rechnen mit einem Hochwasser, wie es nur alle 30 bis 100 Jahre vorkommt. Im Extremfall könnte das Wasser so hoch steigen wie vergangenen Montag“, sagt Johannes Moser vom Hydrographischen Dienst.

Diesmal will man allerdings besser vorbereitet sein. Der Hochwassereinsatzplan für die Draukraftwerke ist bereits in Kraft, der Staupegel wurde langsam abgesenkt, damit in den Stauräumen mehr Kapazität zur Verfügung steht. „Wenn es aber so wird wie am vergangenen Wochenende können wir auch nicht viel helfen“, meint Jürgen Türk, Werksgruppenleiter der Draukraftwerke.
Die Meteorologen rechnen im Bereich Osttirol und im Großteil von Kärnten mit 40 bis 80 Millimeter Regen, im Bereich Karnische Alpen sogar mit bis zu 160 Millimeter. „Das große Problem dabei ist, dass der Boden nichts mehr aufnehmen kann. Auf den Wiesen steht schon jetzt das Wasser“, sagt Experte Hohenwarter.
Für das Gailtal erwartet man, dass alle Dämme halten und die Gail nicht über die Ufer treten wird – oder zumindest nur dort, wo es vorgesehen ist. Im Oberlauf der Drau schätzt man die Situation als „überschaubar“ ein.

Föhnwetter

Nördlich der Alpen ist es am Sonntag noch föhnbedingt aufgelockert, im Flachland ist oft mit Nebel und Hochnebel zu rechnen. Im Tagesverlauf breiten sich dichte Wolken und Regen weiter ostwärts aus, der Föhn bricht zusammen, bis zum Abend bleibt es weitgehend trocken. Am Montag ist Regenwetter für ganz Österreich angesagt.

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