Starkregen am Dienstag: Kärnten fährt Krisenstab hoch

Starkregen am Dienstag: Kärnten fährt Krisenstab hoch
Gleich drei Mal könnten heftige Niederschläge den Süden treffen. Erster Krisenstab am Dienstag, um 13 Uhr. Menschen sollen zuhause bleiben.

Die heutige Nacht und der morgige Dienstag dürften ungemütliche werden. Laut Wetterprognosen werden bis 1.100 Meter heftige Schneefälle, aber auch Starkregen erwartet. 

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Wieder einmal im Fokus der Wetterkapriolen steht dabei das heuer bereits von heftigen Unwettern heimgesuchte Kärnten. 

„In Teilen von Süd- und Westösterreich regnet es von Montag bis Dienstag verbreitet und zeitweise stark“, erklärt Gerhard Hohenwarter, Meteorologe der GeoSphere Austria, „von den Karawanken über Oberkärnten, den Lungau und Osttirol bis zum Tiroler Alpenhauptkamm kommen bis Dienstagnachmittag zumindest 30 bis 60 Millimeter Regen zusammen.

Hangrutschungen möglich

In den typischen Staulagen, wie dem Gail- und Lesachtal, sind über 100 Millimeter zu erwarten. Da es im Süden erst unlängst ähnlich große Regenmengen gab, sind die Böden bereits vorbelastet und Muren, Hangrutschungen sowie kleinräumige Überschwemmungen sind möglich.“

Warnstufe orange

Vom Land Tirol wurde am Montag die Wetterwarnstufe orange für das südliche Osttirol ausgegeben. Die Bevölkerung ist aufgerufen, unnötige Fahrten und Spaziergänge zu vermeiden sowie Fenster, Türen und Dachluken zu schließen

Kachelmann warnt

Auch der bekannte Meteorologe und Moderator Jörg Kachelmann sprach bereits am Sonntag auf X (vormals Twitter) eine Warnung aus:

"Ja, man muss das für die Gail, weitere Zuflüsse und die Drau im Auge behalten, noch grössere Modellunterschiede, aber in einem zivilisierten Land würde sich jetzt ein Krisenstab zusammenfinden. Und vielleicht tut er das ja auch schon."

Kachelmann und Kärnten, eine Verbindung mit einer schwierigen Vorgeschichte. Denn bereits bei der verheerenden Unwetterkatastrophe im Gegendtal im Juni 2022, die einem Menschen das Leben kostete, postete der Wetterexperte. „Am 29. Juni um 2 Uhr früh war sonnenklar, was passiert.“ Der Zivilschutzalarm für das Gegental wurde aber erst um 5.30 Uhr ausgelöst.

Der Kachelmann-Post erfolgte erst im Nachhinein.

Aufregung nach Post 

Besonders der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat, Daniel Fellner (SPÖ), reagierte damals erbost und mit dem Vorwurf, warum Kachelmann Kärnten nicht im Voraus gewarnt hätte?

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Dieses Mal erfolgte die Warnung früh genug. 

Krisenstab ab Dienstag

Und die Reaktion auch. Am Montag kam es zu einer ersten Risikoanalyse des Landes Kärnten. Dabei wurde vor allem die Ist-Situation analysiert. 

Um kurz nach 14 Uhr stand dann fest: Das Land wird am Dienstag den Krisenstab hochfahren. Wie auch der Sprecher des Landespressedienstes, Gerd Kurath bestätigte: "Wir werden uns am Dienstag um 13 Uhr mit allen Blaulichtorganisationen und den Bezirkshauptmannschaften zusammensetzen."

Aktuell rechnen die Experten mit einem fünf- bis zehnjährlichen Hochwasser. 

Drei Starkregenereignisse denkbar

Erwartet werden starke Regenfälle. In der ersten Welle von Montag auf Dienstag, verlagert sich der momentane Niederschlagsfokus von Unterkärnten in Richtung Oberkärnten. Dabei ist mit Niederschlägen von bis zu 200 Liter pro Quadratmeter und mit ersten Hangrutschungen zu rechnen.

Zu Allerheiligen ist eine Regenpause prognostiziert, die eine Entspannung an den Abflüssen bewirkt. Ab Freitag ist abermals mit größeren Regenmengen zu rechnen. Die dritte Regenwalze könnte dann am Wochenende eintreffen.

Der Verbund hat laut Kleine Zeitung bereits damit begonnen die großen Drau-Stauseen bei den Kraftwerken Rosegg, Feistritz und Edling (Völkermarkter Stausee) abzusenken. Der Wasserspiegel bei den Stauseen Rosegg und Feistritz wird um zweieinhalb Meter abgesenkt, der Völkermarkter Stausee wird langsam um eineinhalb Meter reduziert.

Kein Schnee, sondern Regen

Erschwerend kommt hinzu, dass nur ein geringer Teil des Niederschlages in Form von Schnee fallen dürfte. Somit wird auch auf den Bergen mit viel Regen gerechnet, der sich dann seinen Weg wieder ins Tal bahnt.

Auch mit einem Ansteigen der ohnehin bereits hohen Grundwasserständen ist zu rechnen. „Erhöhen könnte sich das Risiko im Bereich Drau und Gail innerhalb der zweiten Welle“, sagte Johannes Moser, Leiter des Hydrographischen Dienstes des Landes Kärnten. 

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