Innsbrucker Begegnungszone vor Testlauf abgespeckt
Vergangene Woche hat Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl (Grüne) überraschend die probeweise Einrichtung von Innsbrucks erster Begegnungszone bekannt geben. Mit der wollte sie in die „Europäische Mobilitätswoche“ (ab 16. September) starten. Nach Ende des Testlaufs hätte der Innsbrucker Gemeinderat am 8. Oktober darüber befinden sollen, ob der Versuch in die Verlängerung geht.
Es gehe darum, „die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Straßenraum“ zu verbessern, erklärte Schwarzl. Die Qualität des ohnehin ramponierten Klimas der städtischen Vierer-Koalition hat dieser Vorstoß nicht verbessert. Der Widerstand der ÖVP kam umgehend.
Koalitions-Hickhack
Die sprach von einer „Husch-Pfusch-Lösung ohne Einbindung der maßgeblichen politischen Kräfte in der Stadt“. Die Details der Begegnungszone seien koalitionsintern nie besprochen worden.
Stein des Anstoßes: Die Begegnungszone hätte auch den Boznerplatz umfassen sollen. Der wird täglich nicht nur von rund 10.000 Fußgängern passiert, sondern auch von 8.000 Fahrzeugen, darunter mehrere Bus-Linien. Die ÖVP warnte vor Stauchaos und massiven Behinderungen bei der Zufahrt zu drei Tiefgaragen.
Am Montag legte Schwarzl den Retourgang ein. Die Begegnungszone soll zwar wie geplant starten, allerdings nur drei an den Boznerplatz angrenzende Straßenzüge umfassen, den Platz selbst aber aussparen. Die Stadträtin nannte unter anderem „das Ernstnehmen durchaus nachvollziehbarer Einwände“ als Gründe für den Rückzieher.
Umgestaltung geplant
Auch wolle man dem Architekturwettbewerb für die Neugestaltung des Boznerplatzes nicht vorgreifen. Der hat gerade erst gestartet. Dass nach dem Umbau eine Begegnungszone eingerichtet werden soll, gilt praktisch als fix. Sie wird auch von der ÖVP prinzipiell begrüßt.
Die Begegnungszone wird sich vorerst auf drei Straßen beschränken, die in Sackgassen münden und bereits einen verkehrsberuhigten Charakter aufweisen.
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