In Tirol treibt neuerdings auch ein Goldschakal sein Unwesen

Golden Jackal
Die vielen Schafsrisse gehen offensichtlich nicht nur auf das Konto von Wölfen. Im Ötztal wurden DNA-Spuren eines Goldschakals nachgewiesen.

In Tirol herrschte bislang die Meinung, dass in erster Linie Wölfe für die regelmäßigen Schafsrisse verantwortlich wären. Seit Monaten durchstreifen Wölfe das Bundesland und hinterlassen ihre (Biss)spuren. Zum Ärger der regionalen Bauern, die inzwischen bereits mobil machen und lautstark den Abschuss der ungeliebten tierischen Gäste fordern, die es zusehends von Italien und dem Balkan nach Norden zieht.

Doch es sind offensichtlich nicht nur Wölfe für die Schafsrisse quer durch das Bundesland verantwortlich. Auch ein Goldschakal dürfte sich in Tirol herumtreiben, wie nun eine DNA-Analyse bei einem Schaf ergab, das am 1. September im Gemeindegebiet von Sölden (Ötztal) gerissen worden war.

Doch kein Wolf

Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass das Schaf einem Wolf zum Opfer gefallen sei, das überraschende Ergebnis der DNA-Analyse lässt aber keine Zweifel. Goldschakale sind eigentlich am Balkan heimisch, auf dem Weg nach neuen Fressrevieren dringen die Raubtiere aber immer weiter in den Norden vor. In Oberösterreich haben sich Schakale bereits vor Jahren angesiedelt, in Tirol wurde vor einem Jahr das erste Tier nachgewiesen.

Der Goldschakal „Canis aureus“ gehört zur Überfamilie der Hundeartigen und ist mit einer durchschnittlichen Schulterhöhe von 44 bis 50 Zentimeter etwas größer als ein Fuchs. Goldschakale werden zehn bis 15 Kilo schwer. Hauptbeute des Goldschakals sind kleine bis mittelgroße Säugetiere wie Mäuse oder Hasen, in seltenen Fällen auch größere Tiere.

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