Impfraten liegen in Österreich zwischen 40 und 84 Prozent
„Wir liegen in recht ruhigen Gewässern“, umschreibt Wolfgang Wlattnig, stellvertretender Landesamtdirektor in der Steiermark, den derzeit sehr überschaubaren Zustrom in die Impfstraßen: Zuletzt ließen sich im Bundesland pro Tag nur noch 300 Menschen erstmals gegen das Coronavirus impfen - Tendenz weiter sinkend, wie Wlattnig anmerkt. Im gesamten Jänner gab es im Bundesland nur 18.164 Erstimpfungen, im Dezember waren es noch beinahe doppelt so viele.
Ein Umstand, mit dem die Steiermark aber nicht alleine da steht: Österreichweit gab es in der vergangenen Woche nur durchschnittlich etwas mehr als 1.600 Erstische täglich. Mickrig fällt dann der Monatsvergleich aus: Binnen vier Wochen stieg die Anzahl der Erstimpfungen trotz Ankündigung der Impfpflicht samt Kontrollen und Strafen bloß um 1,2 Prozent, die Drittstiche legten um 11,6 Prozent zu.
Ist das Gefälle unter den Bundesländern schon krass das Burgenland liegt weiter mit einer Impfrate von rund 75 Prozent an der Spitze, Schlusslicht bleibt Oberösterreich mit rund 65 Prozent , fallen die Gemeinden noch mehr aus dem Rahmen. Sie liegen zwischen 84,3 Prozent an aufrechten Impfzertifikaten (Tadten im Burgenland) und 40,6 Prozent (Stall in Kärnten), knapp vor Jungholz in Tirol mit 39,4 Prozent, dem ewigen Schlusslicht. Doch in Jungholz sind die meisten Bewohner Deutsche, deren Impfstatus nicht im österreichischen Register auftaucht.
Tadten und Stall gehören zu den Ausreißern, denn: Nicht einmal ein Prozent aller Gemeinden haben laut Dashboard des Gesundheitsministeriums (es weist die Wiener Bezirke als Gemeinden aus, Anm.) eine Impfquote von weniger als 50 Prozent (17 Kommunen), knapp drei Prozent der Ortschaften erreichen 80 Prozent Durchimpfungsrate oder mehr (60 Kommunen). Das Gros liegt zwischen 60 und 70 Prozent (rund 51 Prozent der Gemeinden), wobei die Durchimpfungsraten aufgrund reduzierter Gültigkeitsdauer der Impfzertifikate bei nur zwei Stichen sechs statt neun Monate generell gesunken sind. Etwas mehr als ein Drittel der Gemeinden liegt bei Raten zwischen 70 und 80 Prozent. Gurk etwa landete mit rund 77 Prozent im Kärntner Spitzenfeld. Ohne besondere Motivierung von außen, wie FPÖ-Bürgermeister Siegfried Wuzzela kürzlich anmerkte: Vielmehr hätten die Bürger in Eigenverantwortung gehandelt.
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