Immer mehr Universitäten stellen auf 2-G-Regel um
Nach der Uni Klagenfurt hat auch die Wiener Wirtschaftsuni angekündigt, künftig die 2G-Regel umzusetzen. An der Kärntner Uni haben bereits seit Mitte November nur noch Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Impf- oder Genesungszertifikat Zutritt, mit dem im März beginnenden Sommersemester wird die WU nachziehen. Und auch unter den 16 Privatuniversitäten wird 2G zumindest bei Neueinschreibungen zum Thema.
An der Wirtschaftsuni (WU) sollen im Gegenzug zur Einführung der 2G-Regel ab diesem Zeitpunkt alle Lehrveranstaltungen und Prüfungen in Präsenz stattfinden. Für Ungeimpfte wird es keine Kompensationen oder Online-Angebote geben, nur die Möglichkeit semesterweiser Beurlaubung. FPÖ-Chef Herbert Kickl forderte als Reaktion per Aussendung die Abberufung von Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger. "Diesen jungen Menschen, die mit einem Studium den Beginn ihrer beruflichen Karriere starten, durch diese sinnlose 2G-Regel einen Prügel zwischen die Beine zu werfen, ist absolut inakzeptabel." Die Universitätenkonferenz (uniko) wiederum verurteilte "die persönlichen Anfeindungen" der FPÖ auf das Schärfste und wies die Forderung nach einer Abberufung der Rektorin als "nicht ernst zu nehmende Äußerung" entschieden zurück.
PCR-Tests
An der größten Uni des Landes, der Universität Wien, wird indes auch im kommenden Semester 2,5G gelten, hieß es aus der Uni auf Anfrage der APA. Neben Impfungs- und Genesungszertifikat werden also weiterhin auch PCR-Tests akzeptiert. Gleiches gilt für die Unis Graz und Linz.
Zuletzt haben sich die Uni-Senate und die Österreichische HochschülerInnenschaft (ÖH) für eine einheitliche 2G-Regelung an den Unis stark gemacht und an Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) appelliert, eine solche Vorgabe zu vereinbaren. In seinem Ressort sieht man allerdings weiter keinen Handlungsbedarf: Mit dem 2. Covid-19-Hochschulgesetz gebe es einen rechtlichen Rahmen als Richtschnur für die autonomen Hochschulen, die seit fast zwei Jahren mit ihren individuellen Sicherheitskonzepten und unterschiedlichen Lehr- und Lernmodellen einen funktionierenden Universitäts- und Hochschulbetrieb sicherstellen würden, hieß es auf Anfrage der APA. Zentrales Ziel aller Interessensvertretungen sei jedenfalls ein möglichst sicherer Hochschulbetrieb in Präsenz, der einen möglichst reibungslosen Studienfortschritt ermögliche. Die Universitätenkonferenz (Uniko) wird sich nächste Woche mit dem Thema beschäftigen.
Immatrikulation mit Impfzertifikat
Bei den Privatuniversitäten gibt es ebenfalls keine einheitliche Linie punkto Impfvorgaben, einige diskutieren allerdings ebenfalls eine Verschärfung. Betroffen sind davon allerdings nur Neueinschreibungen, also Studienanfänger. In bereits bestehende Verträge mit den Studentinnen und Studenten kann laut dem Sprecher der Österreichischen Privatuniversitätenkonferenz (ÖPUK), Karl Wöber, nämlich gar nicht eingegriffen werden. An der von ihm geleiteten Modul University etwa wird ab dem Sommersemester bei der Immatrikulation ein Impf- oder Genesungszertifikat verlangt, ähnliche Regelungen sind laut Wöber auch an anderen Privatuniversitäten angedacht. Für bereits eingeschriebene Studierende wie auch Mitarbeiter wird an der Modul University indes weiterhin die 2,5G-Regel gelten, bei der auch PCR-Tests akzeptiert werden.
Eine gemeinsame Linie gibt es in der ÖPUK unterdessen bei der Forderung an die Politik nach transparenten Impfregeln für internationale Studierende, die einen großen Teil der Eingeschriebenen der Privatunis ausmachen. "Für die Anerkennung von Impfungen, die in Österreich derzeit nicht als zugelassen gelten, erwarten wir uns adäquate Regelungen", so ihr Appell.
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