Immer häufiger grüne Weihnachten in Österreich

Grüne Weihnachten
Auch an diesem Wochenende wird es extrem mild. Experten rechnen mit 10 bis 15 Grad.

Ein Spaziergang in einer malerisch verschneiten Winterlandschaft ist für viele in Österreich die Traumvorstellung für den Zeitvertreib am 24. Dezember, bis dann endlich die Bescherung stattfindet. Die Wahrscheinlichkeit auf Schnee wird hierzulande aber immer geringer. Letztmals Schnee in allen Landeshauptstädten zu Weihnachten gab es etwa zuletzt im Jahr 1996.

Prognose

Der Heilige Abend verläuft heuer von Vorarlberg bis Oberösterreich weiterhin zeitweise nass. Schnee fällt dabei nach wie vor nur im Hochgebirge. „Unterhalb von etwa 1600 m zeichnen sich somit besonders im westlichen Bergland keine gute Bedingungen für die Skigebiete ab“, prognostiziert Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Österreichischen Unwetterzentrale (UWZ). Etwas Sonnenschein gibt es dabei am ehesten in Osttirol, am Nachmittag sind auch im Nordosten ein paar Aufhellungen zu erwarten.

Sonst muss man mit trübem Wetter rechnen. Im Westen und Südwesten werden bis zu 9 Grad erwartet. Im gesamten Donauraum sowie generell im Osten und Südosten wird es mit 10 bis 13
Grad besonders mild. Am Alpenostrand sind sogar bis zu 15 Grad möglich.

Laut Aufzeichnungen der Unwetterzentrale fällt der erste Schnee im Flachland meist schon Ende November oder in der ersten Dezemberhälfte, dennoch gibt es im Flachland meist „grüne Weihnachten“. "Neben der generellen Abnahme der Tage mit einer Schneedecke aufgrund des Klimawandels spielt dabei aber auch das sog. Weihnachtstauwetter eine wichtige Rolle. Es handelt sich um eine milde und teils auch nasse Witterungsperiode, bei der atlantische Luftmassen nach Mitteleuropa gelangen", heißt es vonseiten der Unwetterzentrale.

Blick zurück

Besonders in den 60er Jahren lag zu Weihnachten häufig Schnee, in Klagenfurt war es damals sogar jedes Jahr weiß. Die Rekorde aus dem Jahr 1969 im Norden und Osten haben bis heute Bestand: Damals gab es in Linz 24, in Wien 30 Zentimeter, in Eisenstadt 39 Zentimeter und in St. Pölten sogar 50 Zentimeter Schnee.

In den letzten Jahrzehnten sei die natürliche Schwankung von der menschengemachten Klimaerwärmung zunehmend überlagert worden, sagt ein Experte von UWZ. Der Dezember hat sich in Österreich seit den 1990er Jahren schon um 1,5 Grad erwärmt. Das wirkt sich auch auf die Schneelage zu Weihnachten aus.

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