Österreicher mögen den Papst

Papst Franziskus auch bei Österreichern beliebt
Laut Umfrage bleiben dennoch die Kirchenbänke immer öfter leer.

Die Österreicher wenden sich von der Kirche ab, mögen aber den Papst. Das zeigen die am Freitag präsentierten Ergebnisse einer IMAS-Umfrage. Demnach gehen nur mehr sieben Prozent regelmäßig in die Kirche, 42 Prozent nie. Franziskus trauen die Österreicher weit mehr Verständnis für die heutigen Probleme der Welt zu als seinen Vorgängern. Unter Johannes Paul II. und Benedikt XVI. war nur maximal ein Viertel der Österreicher der gleichen Ansicht. Die Hälfte verneinte das. Unter Franziskus hat sich dieses Bild gründlich gewandelt: 41 Prozent attestieren ihm Verständnis für aktuelle Fragen, nur 28 Prozent sprechen es ihm ab. 55 Prozent der Österreicher und 60 Prozent der deklarierten Katholiken haben vom derzeitigen Papst eine gute Meinung, schlecht denken nur elf Prozent von ihm. Dabei zeigt sich ein starkes Altersgefälle: 71 Prozent der Über-60-Jährigen, aber nur 40 Prozent der Unter-35-Jährigen sind dem Kirchenoberhaupt wohlgesonnen.

Fern der Kirche

Aber auch wenn die Umfragewerte des Pontifex noch so gut sind - die Kirchenbänke bleiben immer öfter leer. Der Anteil der Gottesdienst-Verweigerer hat sich seit 1973 von 21 auf 42 Prozent verdoppelt. Umgekehrt sieht die Entwicklung bei den regelmäßigen Messbesuchern aus: Zählten sich 1973 noch 25 Prozent zu dieser Gruppe, sind es jetzt nur mehr sieben Prozent.

Von jenen Befragten, die christlichen Glaubens sind, gaben 36 Prozent an, dass sie sich zwar als Christen fühlen, ihnen die Kirche aber nichts bedeutet. Drei von zehn haben ihre "eigenen Ansichten über Gott und brauchen keine Bibel und keine Kirche". 24 Prozent halten der Kirche die Treue, obwohl ihnen Einiges an ihr nicht gefällt. Als gläubige Mitglieder, die brav zur Lehre stehen, bezeichneten sich nur zwölf Prozent. Fünf Prozent stehen der Kirche mit Ablehnung gegenüber.

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