"Ich bin vom Bürgermeister enttäuscht"

APA8644468-2 - 16072012 - SALZBURG - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT CI - In der Stadt Salzburg trat heute, Montag, 16. Juli 2012, erstmals in diesem Jahr die Innenstadtsperre sowie die Schlechtwettersperre in Kraft. An den Stadteinfahrten bildeten sich dadurch immer wieder längere Staus. APA-FOTO: FRANZ NEUMAYR
Die Innenstadtregelung entzweit Planungsstadtrat Johann Padutsch und Heinz Schaden.

Der Konflikt um eine dauerhafte Verkehrsberuhigung in der Salzburger Altstadt ist um eine Facette reicher geworden: Weil Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) die abgesegnete „Variante vier“ nicht umsetzen will, übernimmt jetzt Baustadträtin Claudia Schmidt (ÖVP) die Federführung bei der Realisierung der „Innenstadtregelung. Schaden entmachtet Padutsch, war daraufhin zu lesen.

Zur Erinnerung: Vorigen Sommer hatten Schaden und Padutsch noch an einem Strang gezogen und an der umstrittenen „Mittagsregelung“ trotz Protesten von ÖVP und Kaufleuten festgehalten.

Für diesen Sommer ließ man Verkehrsexperten mehrere Varianten ausarbeiten, die am 27. März präsentiert wurden. Die Experten rieten zu einer anderen Variante als jener, die letztlich beschlossen wurde. Als Befürworter dieser „Variante vier“ traten neben Bürgermeister Schaden auch Vizebürgermeister Harald Preuner (ÖVP), Landeshauptmann-Stellvertreter. Wilfried Haslauer (ÖVP) und der Altstadtverband auf.

Die Griesgasse soll demnach künftig nur noch für den öffentlichen Verkehr befahrbar sein; den Individualverkehr will man den Kai entlang führen. Wer mit dieser Lösung nichts zu tun haben will, ist Planungsstadtrat Padutsch. „Diese Regelung ist katastrophal und bringt nur Stau“, sagt er. Beschlossen wurde die Variante übrigens einen Tag bevor Padutsch von einem mehrwöchigen Kuraufenthalt zurück kam.

Padutsch will von einer Entmachtung zwar nichts hören – ist aber sichtlich sauer. „Ich bin vom Bürgermeister enttäuscht“, sagt er dem KURIER. „Als ich auf Reha gefahren bin, hat mir Schaden noch versichert, dass diese Variante nicht kommen werde. Das hat mich jetzt echt aus den Socken gehaut.“

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