Gut sozialisierte Hunde sind treue Gefährten, Seelentröster und förderlich für die Gesundheit. Sie geben viel, stellen aber auch Ansprüche. Jedes Tier muss ausgewogen ernährt werden, jedes braucht einen eigenen Napf sowie eine eigene Schlafdecke, auch wenn sie Kuschelfreunde sind.
"Es macht einen Unterschied, ob eine Dogge oder ein Malteser versorgt werden muss", sagt der Zoodoc. Ein Rudel braucht Platz und kostet Geld. Auch die veterinärmedizinische Versorgung ist aufwendiger als bei einem Einzeltier; vor allem wenn beide gleichzeitig krank oder alt sind.
"Harmonie zwischen den Vierbeinern ist nicht selbstverständlich", warnt Reitl. Nicht alle können einander riechen, mitunter vertragen sich die verschiedenen Persönlichkeiten nur auf Distanz, in Stresssituationen geraten sie aneinander.
Nicht immer verbringen die Hunde den Arbeitstag des Besitzers im Spiel, manche werden im Team verhaltenskreativ. Mitunter müssen Streitereien geschlichtet werden. Schließlich gibt es auch zwischen Hunden Eifersucht. Nicht zuletzt können die Gassirunden mit mehreren Leinen fordern.
"Man sollte nicht zwei gleich alte Junghunde nehmen", betont Reitl. Die Schlingel hecken immer etwas aus, selten bringen sie sich gegenseitig Gutes bei. Beide gleichzeitig zu erziehen, ist schwierig und verlangt Erfahrung.
Einfacher klappt die Vergesellschaftung eines Welpen mit einem erwachsenen Tier; ältere Hunde reagieren oft geduldiger auf Nachwuchs. Senioren dagegen können von allzu viel Energie schnell genervt sein.
Die Zusammenführung gelingt jedenfalls am besten auf neutralem Boden und schrittweise. Am Anfang steht ein gemeinsamer Spaziergang. Im Alltag freilich müssen Halter die unterschiedlichen Bedürfnisse von Jung und Alt entsprechend befriedigen. Der Zeitaufwand dafür kann beträchtlich sein. Rivalität darf nicht gefördert werden.
"Mehrhundehaushalte können wunderbar funktionieren", schließt der KURIER-Tiercoach: "Die meisten Hunde sind sozial und schätzen Artgenossen." Eine Garantie dafür gibt es jedoch nicht.
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