Hündin Pepper stöbert jeden Wolf auf

Hündin Pepper stöbert jeden Wolf auf
Erster Spürhund für die Suche nach dem Raubtier ausgebildet und zertifiziert. Er soll Bauern helfen, ihre Herde zu schützen.

Für gewöhnlich kommt Peppers feine Nase zum Einsatz, wenn Menschen im Bundesland Salzburg unter einer Lawine begraben sind. Die dreijährige „Nova Scotia Duck Tolling Retriever“-Hündin stöbert Verschüttete erfolgreich auf. Seit ein paar Tagen haben die Hündin und ihr Frauchen Carolin Scheiter ein weiteres, spannendes Betätigungsfeld. Pepper ist die erste ausgebildete und zertifizierte Spürnase auf der Suche nach Wölfen. Anhand derer Ausscheidungen (Wolfslosung) kann Pepper Wölfe kilometerweit aufspüren, ihre geruchsintensive Fährte verfolgen und so einen wichtigen Beitrag zum Herdenschutz liefern.

Hündin Pepper stöbert jeden Wolf auf

Die Wolfspopulation ist in Österreich steigend und die Konflikte wegen gerissener Nutztiere vorwiegend auf Almen werden immer mehr.

Im Zuge des länderübergreifenden EU-Projekts „LIFEstockProtect“ (www.lifestockprotect.info) wurde die Idee geboren, Hunde im Alpenraum zu Wolfsspürhunden auszubilden, erklärt Leopold Slotta-Bachmayr vom Verein Naturschutzhunde.

Gute Veranlagung

Durch die Arbeit bei der Lawinenhundestaffel Salzburg wusste man von der guten Veranlagung Peppers. Carolin Scheiter war von der Idee begeistert und stellte sich der intensiven Ausbildung, die ein Jahr in Anspruch nahm. Die Spürarbeit erfolgt über die Losung des Wolfes. „Die Ausscheidung ist extrem geruchsintensiv und der Hund meidet sie zu Beginn“, sagt Scheiter. Durch ständiges Training und Belohnung wurde Pepper aber darauf konditioniert. Die Exkremente für das Training kamen von wild lebenden Rudeln in Bayern oder aus Tierparks. „So etwas ist ein rares Gut. Ich bekam teilweise streng riechende Post“, schmunzelt Scheiter.

Hündin Pepper stöbert jeden Wolf auf

Leopold Slotta-Bachmayr 

Pepper kann jede Wolfslosung von jener von Hunden, Dachsen oder Füchsen unterscheiden. 21 weitere Wolfsspürhunde sind derzeit in Ausbildung, erklärt Slotta-Bachmayr. „Ihre Dienste können angefordert werden. Beispielsweise von Bauern, die ihre Schafe im Sommer auf die Alm treiben, um zu überprüfen, ob sich Wölfe gerade in der Nähe befinden“. Das Angebot sei ein zusätzliches Puzzlestück für einen effektiveren Herdenschutz.

22 Wolfsspürhunde
werden insgesamt in Ö, Bayern und Südtirol ausgebildet

Herdenschutz
Das EU-Projekt „LIFEstockProtect“ hat Schutzmaßnahmen für Nutztiere zum Ziel. Diese reichen von der Ausbildung von Schutzhunden bis zum Bau von Zäunen

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