Homeoffice mit Kindern: Vom Großraumbüro in den Schrankraum
Gleich mal vorweg: ich habe jetzt keinen gültigen Pass mehr. Also quasi Doppel-Lockdown. Und das hängt indirekt mit dem Homeoffice und den betreuungspflichtigen Minderjährigen zusammen, mit denen ich und deren Vater in einer 72m²-Wohnung leben. Denn in einem unbeaufsichtigten Moment, als ich mit meiner Kollegin telefonierte, entschied eines meiner Kinder, die Fotoseiten aus den Pässen seiner Eltern zu reißen. Naja. Eh scho wurscht.
Seit vergangenen Freitag gehe ich meinem Job als KURIER-Redakteurin von zuhause aus nach. Und ich spüre tatsächlich große Dankbarkeit, dass das wirklich auch so möglich ist. Jede Alternative ist für mich nicht denkbar.
Eine Herausforderung ist es dennoch. Denn die Omama fällt für die Kinderbetreuung leider aus und der Papa muss weiter in die Arbeit gehen.
Man muss sich das so vorstellen. Das ca 5x4 Meter große Schlafzimmer ist gleichzeitig ein Schrankraum - mangels Platz ist das das einzige unserer drei Zimmer, in dem die Kinder relativ selten spielen - bis dato. Denn natürlich, wenn die Mama dort sitzt und einer Videokonferenz zu folgen versucht, ist das natürlich auf einmal das interessanteste Zimmer.
Dort hängt jetzt ein Klapptisch an der Wand (gleich neben den Hosen), wo ich täglich meinen Laptop aufklappe und versuche, mich zu konzentrieren - mit Kind am Schoß oder an der Backe.
Also, wenn gar nichts mehr geht, dann Barbapapa-DVD rein und Tür zum Wohnzimmer zu. Man lernt in diesen Momenten sogar schätzen, dass die Wohnung so klein ist. Man weiß immer, wo die Kinder grad sind und was sie tun. Auch wenn man gerade arbeitet.
Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich nach dieser Zeit noch ohne Barbapapa-Themenmusik im Hintergrund überhaupt noch arbeiten kann. Wohl aber ohne die Bohrgeräusche des Nachbarn, der sich just diese Zeit der Isolation dafür ausgesucht hat, seine Wohnung zu renovieren.
Ich will weg. Geht aber aus zwei Gründen nicht.
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