Holocaust-Zeitzeuge Feingold erhält Toleranzpreis

Marko Feingold.
Die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste würdigt die Verdienste des 104-Jährigen um Toleranz und Dialog.

Der älteste Holocaustüberlebende Österreichs und Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, Marko Feingold, wurde am Samstag in Salzburg mit dem 17. Toleranzpreis der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste ausgezeichnet. Der 104-jährige Zeitzeuge wurde für seine Verdienste um Toleranz und Dialog gewürdigt. Er setzt sich für eine aktive Erinnerungskultur ein.

Der nach wie vor agile Ehrenbürger der Stadt Salzburg hat in unzähligen Veranstaltungen aus seinem Leben erzählt: als Warnung davor, was Menschen einander antun können. Feingold wurde am 28. Mai 1913 in Besztercebanya/Neusohl (heute Slowakei) geboren und wuchs in der Wiener Leopoldstadt auf. 1939 wurde er verhaftet und ins KZ Auschwitz deportiert, überlebte dann auch die Konzentrationslager Neuengamme, Dachau und Buchenwald. Nach 1945 ließ er sich in Salzburg nieder, wo er ein Modegeschäft eröffnete. Er war bereits von 1946 bis 1947 Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und übt diese Funktion seit seiner Pensionierung im Jahr 1979 erneut aus.

"Gerade für Teenager, die in einem schwierigen Umfeld aufwachsen, vielleicht sogar in einem rechtsgerichteten Milieu, ist der direkte Kontakt zu Zeitzeugen wichtig", wird Feingold in den Salzburger Nachrichten zitiert. Denn: "Zu jemandem wie mir, der das alles mitgemacht hat, kann man nicht sagen: ,Das ist erfunden!' Ich bin der lebendige Beweis."

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