Unwetterfront im Westen: Hunderte Feuerwehren über Nacht im Einsatz

Teils heftige Gewitter haben am Dienstag in Tirol einige Schäden verursacht, das Stubaital war dabei besonders betroffen.
In Tirol gingen in der Nacht Muren ab, oberösterreichische Feuerwehren waren ebenfalls wieder massiv gefordert.

Am Dienstagnachmittag und -abend zogen von Westen her einige Unwetter über Österreich. In Tirol kam es dabei zu teilweise erheblichen Schäden, Muren und Erdrutsche wurden gemeldet

Gegen 21.30 Uhr zog die Unwetterfront über Oberösterreich.

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116 Feuerwehren in OÖ im Einsatz

Bei der Sturm- und Gewitterfront in der Nacht auf Mittwoch waren in Oberösterreich 116 Feuerwehren bei rund 90 Einsätzen gefordert. Vor allem in den Bezirken Braunau, Vöcklabruck, Gmunden und Kirchdorf hatten sie zu tun. Am Attersee und am Mondsee mussten Boote geborgen werden, am Irrsee kenterte ein Segelboot. Die Segler konnten sich unverletzt ans Ufer retten, berichtete das Landesfeuerwehrkommando am Mittwoch.

In Unterach und Buchenort am Attersee kam es zu Überflutungseinsätzen, Murenabgängen und Hangrutschungen. Aufgrund eines Hangrutsches mussten in Buchenort rund 40 Gäste eines Lokals evakuiert werden. In Unterach geriet ein Elektro-Auto in Brand. Es wurde in einem Wasserbad gelagert, um das Feuer optimal bekämpfen zu können.

In Oberwang und Altmünster schlug der Blitz in ein Gasthaus und ein Haus ein, es kam zu keinen Bränden und blieb bei Sachschäden. Die meisten Einsätze betrafen Verkehrswege, die durch umgestürzte Bäume blockiert waren, Vermurungen von Straßen und das Auspumpen von Kellern. Außerdem galt es nach Stromausfällen einige Personen aus steckengebliebenen Aufzügen zu befreien.

Unwetterfront im Westen: Hunderte Feuerwehren über Nacht im Einsatz

 Bei der Sturm- und Gewitterfront in der Nacht auf Mittwoch waren in Oberösterreich 116 Feuerwehren bei rund 90 Einsätzen gefordert. Im Bild: Die Situation auf einer Bundesstraße bei Weyregg am Attersee.

Murenabgänge in Salzburg

In Rauris im Pinzgau (Salzburg) ist am Dienstagabend bei starken Regenfällen eine Mure auf die Rauriser Landesstraße abgegangen. Die Straße wurde im Ortsteil Bucheben verschüttet und ist seither auf einer Länge von 400 Metern gesperrt.

"Eine Öffnung ist derzeit noch nicht absehbar", sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch auf APA-Anfrage. Die Freiwillige Feuerwehr und die Straßenmeisterei waren am frühen Vormittag noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Verletzt wurde niemand.

Nach starken Regenfällen ist es auch in Mittersill zu mehreren Einsätzen gekommen. Die örtliche Feuerwehr wurde am Dienstagnachmittag alarmiert, weil es auf der Felbertauernstraße zu Verklausungen gekommen ist. Zusammen mit dem Straßenerhalter beseitigten die Einsatzkräfte die Verklausungen und sicherten die Straße ab, wie die Freiwillige Feuerwehr Mittersill am Mittwoch in einer Aussendung informierte.

Gewitter mit Sturmböen hielten am Dienstag auch die Wasserrettungen im Flachgau auf Trab. Der Landesverband meldete zahlreiche Einsätze, verletzt wurde ebenfalls niemand. Am Obertrumersee mussten Boote abgeschleppt werden. Hier stand die Wasserrettung Seeham im Einsatz.

Am Wolfgangsee galt ein Ruderboot samt Besatzung als vermisst. Die Wasserrettung St. Gilgen am Wolfgangsee und die Freiwillige Feuerwehr St. Wolfgang konnten nach einer Suchfahrt am See sowohl Boot als auch Besatzung wohlauf auffinden.

Die ersten Schäden wurden aus Tirol gemeldet

Teils heftige Gewitter haben am Dienstag in Tirol einige Schäden verursacht, das Stubaital war dabei besonders betroffen. In Fulpmes wurde Dienstagabend die Brücke über den Omesbach von Wassermassen weggerissen, teilte die Polizei mit. Menschen wurden nicht verletzt.

In Kirchbichl (Bezirk Kufstein) hatte ein 18-Jähriger wohl mehrere Schutzengel: Ein Baum fiel auf das Dach seines Pkw, der Lenker wurde nur leicht verletzt.

Unwetterfront im Westen: Hunderte Feuerwehren über Nacht im Einsatz

Teils heftige Gewitter haben am Dienstag in Tirol einige Schäden verursacht, das Stubaital war dabei besonders betroffen.

Im Kaunertal im Tiroler Oberland ging unterdessen erneut eine Mure ab. Sie ging laut Polizei am Dienstagnachmittag auf Höhe der "Rödgarten"“-Rinne auf die Kaunertaler Gletscherstraße ab. Dort war am Samstagabend eine 19-jährige Autofahrerin zwischen zwei Muren eingeschlossen worden. Diesmal wurden keine Fahrzeuge oder Personen verschüttet.

In Neustift im Stubaital wurden außerdem 17 Wanderer von der Oberiss-Alm geborgen, nachdem sie in die Gewitterfront mit Starkregen geraten waren. Bergrettung und Feuerwehr brachten die Betroffenen in Sicherheit, es wurde niemand verletzt.

Die teils heftigen Regenfälle führten in Neustift zudem in Mischbach und beim Finstertalbach zu Vermurungen und Verklausungen, verlegte Straßen und Straßensperren waren die Folge.

Auch die Gletscherstraße beim "Sulzenau-Parkplatz" war von Erdrutschen betroffen. Sie wurde vom Straßendienst der Stubaier Gletscherbahn bereits geräumt, hieß es Mittwochfrüh.

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