Auf der Österreich-Karte, in der alle Wolfsrudel der Alpenrepublik vermerkt sind, finden sie sich nicht. Noch nicht.
Am Mittwochabend lud die Landwirtschaftskammer Kärnten zu einem Vortrag über die Auswirkungen des Wolfes in Tourismusregionen. Als Vortragender war auch der Kärntner Wolfsbeauftragte, Roman Kirnbauer, geladen.
Und dieser ließ bei seinem Vortrag aufhorchen: In Kärnten gibt es eindeutige Hinweise auf ein drittes und viertes Wolfsrudel, inklusive Nachwuchs.
Bisher waren zwei Rudel bekannt. Das sogenannte Hochstadel- und das Kreuzeck-Rudel. Auf KURIER-Nachfrage wurde Kirnbauer konkreter. "Es fehlen zwar noch die DNA-Nachweise, aber wir haben jedenfalls Hinweise auf ein weiteres Rudel am Dobratsch."
Für alle Nicht-Kärntner: Der Dobratsch ist der Hausberg der Villacher und ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und Touristen bzw. ein Wandergebiet. Dass es hier nun vermehrt zu Wolfssichtungen und auch Begegnungen kommen dürfte, schließt der Experte nicht aus.
398 Tiere von Wölfen gerissen
Kärnten, das als erstes Bundesland eine Verordnung zum legalen Abschuss des sonst streng geschützten Raubtieres erlassen hatte, verzeichnete 2022 eine blutige Almsaison. 398 Tiere wurden vom Wolf gerissen, elf verletzt, 447 galten als vermisst.
28 verschiedene Wölfe wurden 2022 nachgewiesen. Trotz Wolfsverordnung, die einen legalen Abschuss des an sich streng geschützten Tieres ermöglicht, habe sich die Zahl der Risse von 2021 auf 2022 mehr als verdoppelt, gab die Almwirtschaft bei einer Tagung bekannt.
Drei Abschüsse erfolgten bisher in Kärnten legal.
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