"Hier werden Dinge behauptet, die gar keine Fälle sind"
Seit einer Woche kommen die Krankenanstaltengesellschaft KAGES und vor allem das LKH Graz nicht aus den Schlagzeilen: Zu schnell abgewiesene Patientinnen oder angeblicher Bettenmangel sorgten für Kritik.
Doch das stimme alles nicht, konterten jetzt Spitalsleitung und Politik. „Ich wäre zutiefst betroffen, wenn solche Fälle in unseren Krankenhäusern passieren sollten“, beteuerte Karlheinz Tscheliessnigg, einer der beiden Vorstände der KAGES und selbst Herzchirurg. „Hier werden aber Dinge behauptet, die gar keine Fälle sind und die mit einem Bettenmangel oder Nicht-Erkennen nichts zu tun haben.“
Zwei Fälle sorgten vergangene Woche für Aufregung. Einmal sei eine potenzielle Schlaganfall-Patientin erst bei der zweiten Vorsprache im Erstaufnahmezentrum stationär aufgenommen werden. Im zweiten Fall erhob die Patientenanwältin den Vorwurf, dass eine Patientin zu spät von einer Klinik in die andere überstellt worden sei. Die Frau starb an den Folgen des Schlaganfalls.
76 Prozent Auslastung
Im Fall der 75-Jährigen, die im Jänner im Spital gestorben ist, sei die plötzliche Verschlechterung „nicht vorhersehbar“ gewesen.
Brunner versuchte mit Zahlen zu untermauern. 29.000 Patienten kamen im Vorjahr in die Notfallaufnahmen des LKH. Es habe aber nur 15 Beschwerden gegeben: Elf im Bereich der Inneren Medizin, vier in der Neurologie.
Pöbeleien
KAGES-Chef Tscheliessnigg berichtete Montag aber auch von der anderen Seite. Die Mediziner sähen sich jetzt zunehmend „aggressiven Attacken“ verärgerter Patienten ausgesetzt. „Die Ärzte sind verunsichert. Auf der Straße sind Ärzte und ich auch angepöbelt worden.“
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