Teure Falle für Italien-Urlauber

Teure Falle für Italien-Urlauber
Italienische Behörden schicken derzeit an Autofahrer Strafzettel für Verstöße aus dem letzten Sommer

Viele österreichische Haushalte bekommen dieser Tage Post aus Italien. Dabei handelt es sich aber keineswegs um Postkarten oder Liebesbriefe von der Urlaubsbekanntschaft. Vielmehr enthält der Brief ein extrem unangenehmes, verspätetes Souvenir aus dem vergangenen Urlaub. Da wurden etliche Touristen nämlich dabei gefilmt, wie sie durch eine sogenannte „Zona Traffico limitato“, eine Art Fußgängerzone, fuhren.

Billig ist diese Fahrt nicht: Die örtlichen Behörden kassieren 66,70 Euro für den Verstoß. Zahlt man nicht binnen fünf Tagen, werden 91 Euro fällig. Dass man nach einem Verstoß eine Strafe erhält, ist normal. In diesen Fällen ist der Ärger der Autofahrer aber verständlich, denn die Urlauber müssen durch die Zone fahren, um zu den Parkmöglichkeiten ihrer Hotels zu gelangen.Dem KURIER liegt eine Strafe aus dem Badeort Grado vor. Dort tappten besonders viele Österreicher in die Überwachungskamera-Falle, wie auch der ÖAMTC bestätigt. Demnach gebe es aus den Jahren 2017 und 2018 viele Beschwerden beim Mobilitätsklub wegen genau solcher Strafen.

Teure Falle für Italien-Urlauber

Zahlungsaufforderung der italienischen Behörden

„In solchen Zonen gibt es Ausnahmeregelungen. Da muss man sich als Urlauber informieren. Wenn man sich vorab bei dem Hotel meldet und die Anreise ankündigt, kann die Autonummer bei der Stadt angemeldet werden“, erklärt Verena Pronebner, Rechtsexpertin den ÖAMTC.

Eine Chance, die Strafe doch nicht zahlen zu müssen, besteht keine. Der KURIER wandte sich an eines der Hotels, dessen Gäste betroffen waren. Es gab allerdings nach einer Aufforderung, den Strafzettel zu übermitteln, keine weitere Antwort mehr.

Italien ist aber nicht das einzige Land, in dem es für Urlauber schnell teuer werden kann. In den Niederlanden, Spanien oder Ungarn kostet Falschparken zwischen 200 und 325 Euro.

Winterreifenpflicht

Für Ungarn-Reisende gilt wiederum: Ob man überhaupt einreisen darf, hängt von der Bereifung ab. Obwohl es keine Winterreifenpflicht gibt, müssen bei winterlichen Verhältnissen Schneeketten mitgeführt oder manchmal auch angelegt werden.

Auch Deutschland, die Schweiz und die Slowakei machen die Pflicht von Winterreifen von den Fahrbahnverhältnissen abhängig. In Tschechien und Slowenien herrscht hingegen generelle Winterreifenpflicht.

Sehr kompliziert wird es bei diesem Thema erneut in Italien: Dort kann jede Provinz selbst entscheiden, welche Reifen nötig sind. Während man in Südtirol Winterreifen nur bei Schnee braucht, sind sie auf der Brennerautobahn und im Stadtgebiet von Bozen im Winter verpflichtend.

Missachtet man das, wird es erneut sehr teuer: Bis zu 335 Euro verrechnen die Carabinieri, wenn man außerorts mit Sommerreifen erwischt wird. Expertin Pronebner empfiehlt deshalb, sich genau über die Rechtslage im Urlaubsland zu informieren.

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