Hans Mayr will nach Kärntner Vorbild in den Landtag einziehen

Hans Mayr will ein kleines Stück vom Wählerkuchen: 5 Prozent sind sein Ziel
Stronach-Überreste: Der Ex-Landesrat möchte es Gerhard Köfer gleichtun und mit seiner eigenen Liste einen Erfolg feiern.

Beide waren Bürgermeister, Landesrat und haben nach dem Aus des Team Stronach in ihrer Heimat eigene Parteien gegründet: Gerhard Köfer in Kärnten und Hans Mayr in Salzburg suchten nach dem Rückzug von Frank Stronach auf eigene Faust ihr politisches Glück. Zumindest Köfer hat es auch gefunden: Er hat mit seinem Team Kärnten bei der Wahl am 4. März mit 5,7 Prozent der Stimmen den Einzug in den Landtag geschafft.

Hans Mayr will mit seiner „Salzburger Bürgergemeinschaft“ (SBG) am 22. April bei der Salzburger Landtagswahl nachlegen. Er möchte mit denselben Eigenschaften bei den Wählern punkten, die er auch Köfer zuschreibt: „Ich bin konsequent Sachpolitiker und für die Bürger da“, sagt Mayr. Köfer erklärt seinen Erfolg so: „Ich konnte dem Wähler vermitteln, dass ich Handschlagqualität habe, dass ich bereit bin, in der Regierung Verantwortung zu übernehmen. Meine fachliche und sachliche Arbeit ist angekommen.“

Was Köfer wohl geholfen hat, ist seine politische Erfahrung als SPÖ-Bürgermeister von Spittal an der Drau: Von 1997 bis 2013 war er im Amt, er wechselte 2012 zum damaligen Team Stronach. Das starke Ergebnis bei der Landtagswahl im Bezirk Spittal (9 Prozent) bzw. in der Stadt Spittal (20 Prozent) haben ihm den Sprung in den Landtag ermöglicht.

Auf ähnliche Erfahrung kann Mayr verweisen. Er war 2008 bis 2013 ÖVP-Bürgermeister in Goldegg (Pongau). Danach sei er zum Team Stronach übergelaufen, „weil ich mit dem Apparat nicht mehr einverstanden war“, sagt Mayr. Eine andere Version lautet, dass der jetzige Landeshauptmann Wilfried Haslauer die politischen Karrierepläne Mayrs blockiert hätte.

Köfers Erfolg lässt sich auch mit seinem Risiko erklären: Er hat 590.000 Euro in den Wahlkampf investiert. Davon kann Mayr nur träumen – er muss mit „maximal 150.000 Euro“ über die Runden kommen. Statt Geld muss der Landesrat umso mehr Zeit investieren. Mit einem Bus will er bis 22. April alle 119 Gemeinden einen Besuch abgestattet haben.

Probleme mit der Justiz

Die beiden Politiker einen auch Scherereien mit der Justiz. Gegen Mayr wird aktuell in einer Parteispendenaffäre ermittelt, wegen der er als Landesrat vorzeitig abtreten musste. Der 57-Jährige betont sein „absolut reines Gewissen“ und spricht von einer „Riesen-Intrige“.

Sein Kärntner Ex-Parteifreund spricht dennoch von einem „No-Go“, das Mayr passiert sei. So weit dürfe man es als Politiker nicht kommen lassen. Skurril: Köfer wurde selbst wegen Amtsmissbrauchs 2016 rechtskräftig zu sieben Monaten bedingter Haft verurteilt.

Sollte es mit dem Einzug in den Landtag nicht klappen, habe er keinen Plan B, sagt Mayr. Diesen bräuchte Köfer nicht, dennoch: „Ab 13. April (am 12. April wird die SPÖ-ÖVP-Koalition angelobt, Anm.) bin ich wieder als Energetiker tätig“, kündigt der 56-Jährige an, der einst als „Pferdeflüsterer“ bei Stronach gewirkt hat und von sich behauptet, Kraftfelder beeinflussen zu können.

Hans Mayr will nach Kärntner Vorbild in den Landtag einziehen

Gerhard Köfer hat nach dem Aus des Team Stronach am 4. März sein politisches Glück gefunden: 5,7 Prozent reichten für den Landtag

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