59 Mio. Euro Umsatz: Hafen Wien mit Rekordgewinn

Der Hafen Wien verzeichnete im Vorjahr einen Rekordgewinn und will weiter wachsen.
Das Schwarze Meer ist 2.000 Kilometer entfernt, die Nordsee 1.500. Dennoch ist der Wiener Hafen eine wichtige Drehscheibe der internationalen Handelswege am Wasser. Unter anderem deshalb, weil der Wiener Hafen mit seinem drei Millionen Quadratmeter großen Areal nicht nur an die Donau, sondern auch an Straße und Schiene gut angebunden ist.
Die Wien Holding, zu der der Hafen gehört, konnte am Montag einen Rekordgewinn vermelden. Bei einem Umsatz von 58,8 Millionen Euro wurde das Betriebsergebnis um 9,1 Prozent auf 9,1 Millionen Euro gesteigert. Im Vorjahr wurden darüber hinaus rund 21 Millionen Euro investiert, um die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit des Hafens zu fördern.

Hafengeschäftsführer und Holdingchef mit Stadträtin Novak.
Die Investitionen werden – in geringerem Ausmaß – auch 2025 fortgesetzt, erläutert Finanzstadträtin Barbara Novak (SPÖ): „Wir nehmen heuer über 10 Millionen Euro in die Hand – für die infrastrukturelle Weiterentwicklung des Standorts Freudenau und auch im Sinne der Digitalisierung und Klimaneutralität.“ Klimaneutralität ist ein wichtiger Punkt – bis 2040 will auch der Hafen klimaneutral agieren können. Was die Versorgung der Stadt anbelangt, spielt der Hafen eine wichtige Rolle, nicht zuletzt wegen seiner Nähe zur Stadt. Neben Kindergartenmöbeln, Wahlzellen und Toilettenpapier lagern hier viele Wirtschaftswaren der Stadt, die auf kurzem Wege rasch an den letztlichen Bestimmungsort gelangen.
Drehscheibe für Wien
Auch der Gesundheitsverbund ankert sozusagen im Hafen: 32.500 verschieden Produkte sind dort abrufbar, wenn das Gesundheitssystem diese braucht. Für diese Lagertätigkeiten wurden im Hafen Freudenau 2024 für einen Bestandskunden aus der produzierenden Industrie sechs Logistikhallen mit 9.000 Quadratmetern Grundfläche gebaut und in Betrieb genommen. Außerdem wurde eine weitere langfristige Partnerschaft mit einem Industrieunternehmen auf einer Fläche von rund 6.400 Quadratmetern besiegelt.

Hafen Wien: Drehscheibe auf Wasser, Schiene und Straße.
Im Bereich Schiene etwa wurden die operativen Abläufe verbessert. Rund 126 Züge pro Woche bringen die Container per Bahn zu den großen europäischen Seehäfen wie Rotterdam, Hamburg und Bremerhaven, ins Ruhrgebiet oder zu den wirtschaftlichen Ballungsräumen im zentral- und osteuropäischen Raum.
Kreativität im Hafen
Aber nicht nur Bedarfsgüter werden umgeschlagen. Im Herbst hat die Filmwirtschaft angedockt. Die HQ7 Studios am Gelände in Simmering bestehen aus zwei modernen getrennten Hallen mit über 3.000 Quadratmetern Fläche und einer Höhe von 13 Metern. „Darin spiegelt sich die bunte Vielfalt des Hafens wider – ein kreativer Ort, an dem urbane Dynamik, industrielle Kulisse und kulturelle Einflüsse zu einzigartigen Filmwelten verschmelzen“, freut sich Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafens. Im Jahr 2024 wurden 16 Anfragen für Dreharbeiten verzeichnet, fünf Produktionen realisiert, resümiert Lehr: „Unter anderem wurden Szenen der TV-Serie ,Crystal Wall‘ im Hafen Wien gedreht.“
Bis 2034 sollen in mehreren Schritten die Lagerkapazität weiter gesteigert, Flächen für zeitgemäße Reparaturwerkstätten geschaffen und ein vollwertiges zusätzliches Terminal mit Containerportalkränen errichtet werden – was die Kapazität der verladenen Containereinheiten verdoppeln würde.
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