Pfarrer Mikolaj Nawotka hat es in seiner Stellungnahme eindringlich formuliert: „Mit der Änderung des Flächenwidmungsplanes wird die Grundlage dafür gelegt, dass diese Perle von Meidling als einmaliges Zeitzeugnis der Geschichte von Wien unwiederbringlich verloren geht und nicht für die nachfolgenden Generationen erhalten bleibt.“
"Demokratiepolitische Bankrotterklärung"
Das sieht auch Feiertag so. Zum Petitionsausschuss seien er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter schon sehr bedrückt hingekommen, weil der Beschluss über die Widmungen bereits getroffen war. „Das ist eine demokratiepolitische Bankrotterklärung“, bleibt sein Ärger groß, „dass wir mit unserer Petition so übergangen werden, ist ein negativer Höhepunkt.“
Was er auch nicht versteht: Dass es kein Einlenken seitens der Stadt gab, die Widmung für das von allen unterstützte Schulgebäude von der Widmung am Khleslplatz direkt zu trennen: „Da gab es kein Argument dagegen.“
Dass die Petition und verschiedene Stellungnahmen dazu geführt hätten, dass statt Bauklasse II nun nur Bauklasse I gewidmet wurde, sei ein zweifelhafter Sieg.
„Es waren alle überrascht, als wir die Visualisierung hergezeigt haben“, schildert er, „denn die Bauwerke, die in den Innenhöfen errichtet werden dürfen, sind auch vier Stockwerke hoch.“ Und deshalb von außen gut sichtbar, was das historische Ensemble stark beeinträchtige. Die Initiative will sich nun jedenfalls darum kümmern, dass wenigsten alle jetzt geltenden Vorgaben beim Bau eingehalten werden.
Was bleibt, ist die Sorge über die Nutzung. Feiertag fürchtet, dass diese Wohnungen etwa bald über Airbnb vermietet werden könnten.
Polit-Debatte
Diskutiert wurde der Khleslplatz auch im Rahmen einer aktuellen Stunde im Gemeinderat. Dabei beschwerte sich ÖVP-Gemeinderat Lorenz Mayer, dass das Projekt ohne Rücksicht auf die betroffenen Anrainer durchgezogen worden sei. Diese Kritik untermauerte auch FPÖ-Gemeinderat Lukas Brucker: „Die Widmung wird durchgepeitscht, bevor die Petition behandelt wird.“
Die Grünen hingegen betonten, dass durch die Bürgerbeteiligung kleine Erfolge beim Erhalt der Schutzzone sowie eines kleinen Wäldchens erzielt wurden. Für die SPÖ ist ebenfalls alles in bester Ordnung. Gemeinderat Omar Al-Rawi versicherte.
Dass die Petition nicht vor dem Beschluss behandelt worden sei, sei nicht aus Bosheit geschehen, sondern weil durch die vorgezogene Wien-Wahl noch kein Petitionsausschuss stattgefunden habe. „Die Schule wird kommen und der Khleslplatz bleibt geschützt und wird im Wohnbau geringfügig nachverdichtet“, ist Al-Rawi zufrieden.
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