Hacker-Angriff in Kärnten: 80.000 Personenblätter ausgelesen

Hacker schlugen bei Salzburger Großmolkerei zu
Land grenzt drei Gruppen ein, auf die es Hacker besonders abgesehen haben. Darunter auch der Landeshauptmann.

Auch am Freitag war es wieder so weit: Das Land Kärnten lud zur Pressekonferenz nach der Sitzung des Cyber-Krisenrates. Eine beinahe liebgewonnene Tradition nach der Cyberattacke auf die Landesverwaltung vom 24. Mai. 

Die gute Nachricht: Gut die Hälfte der Systeme laufen wieder. Die weniger gute: Nun ist klar, wer neben Politikern vor allem vom Datenklau der Hacker betroffen ist.

Drei Gruppen von Datenklau betroffen

Grundsätzlich grenzte der Sprecher des Landespressedienstes, Gerd Kurath, die Betroffenen in drei Gruppen ein: Jene Gruppe, mit Daten im Zusammenhang mit Niederlassungen und fremdenrechtlichen Belangen. Hier sind gut 80.000 Personen betroffen, denen seit 1999 eine Aufenthaltsbewilligung erteilt wurde. "Hier wurden Daten ausgelesen, ob sie auch gestohlen wurden, ist aber noch unklar", betonte Kurath. 

Ebenso betroffen sind Daten des Veranstaltungsmanagements. Konkret Kontaktdaten und Ehrungen. Die Rede ist von 4.000 Kontaktdaten und 318 Ehrungen. "Es handelt sich um Daten wie Namen, Geburtsdaten und Adresse", erklärte Kurath. 

Hack auf LH Kaiser

Die dritte Gruppe des Datenklaus betrifft den Schriftverkehr und die Korrespondenz der Kärntner Landesregierung. Eine Personenzahl sei aufgrund der großen Datenmenge nicht eingrenzbar. Betroffen von den Attacken sind vor allem Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), sowie die Büros von LH-Stellvertreterin Beate Prettner, Landesrätin Gaby Schaunig, Landesrat Martin Gruber und Landesrat Sebastian Schuschnig. "Die meisten Daten wurden aber aus dem Büro von Landeshauptmann Peter Kaiser gestohlen", erklärt Kurath.

Ein weiterer Angriff der Hacker sei aktuell ausgeblieben. Jene Bürger, deren Passdaten der Cyberattacke zum Opfer gefallen sind, wird das Land in weiterer Folge persönlich kontaktieren. 

Die Homepage des Landes soll übrigens am Freitag um 18 Uhr wieder online gehen. Besorgte Bürgerinnen und Bürger können sich an die Info-Hotline des Landes unter 050/536 53003 wenden. Diese ist auch am Wochenende von 8 Uhr bis 12.30 Uhr erreichbar.

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