Grenzkontrollen und wenig Schnee ließen Tagesgäste ausbleiben
Die Skilift-Betreiber und Hoteliers hätten sich wohl kaum einen schlechteren Start in die Saison vorstellen können: Bilder von Kunstschneebändern gingen durch die Medien, dazu viele Meldungen über schwere Skiunfälle infolge des Schneemangels. Und die Grenzkontrollen könnten vor allem Tagesgäste aus Bayern abschrecken, hieß es zu Beginn. Die Befürchtungen haben sich in den grenznahen Skigebieten durchaus bewahrheitet.
In der Skiwelt Wilder Kaiser im Tiroler Unterland machen Tagesskifahrer rund ein Drittel der Gäste aus. Geschäftsführer Walter Eisenmann spricht von spürbaren Verlusten bei den Tagesgästen. Er geht von rund 15 Prozent aus. "Aber das ist reines Bauchgefühl. Die Auswirkungen der Grenzkontrollen sind extrem schwer einzuschätzen", gibt Eisenmann zu.
Halb so viele Bayern
Im kleinen Salzburger Skigebiet Werfenweng blieben in der laufenden Saison ebenfalls viele Tagesskifahrer aus. Sie machen wegen der wenigen Gästebetten im Ort bis zu 60 Prozent des Umsatzes aus. "Ganz brutal schlecht" lautet die Antwort von Betriebsleiter Peter Wettengl auf die Frage nach den Tagesgästen aus Bayern. 50 Prozent weniger dürften in der laufenden Saison nach Werfenweng gekommen sein. "Wie sehr das wegen der Grenzkontrollen oder wegen fehlender Motivation zum Skifahren bei schlechter Schneelage war, wissen wir nicht", sagt Wettengl. Auch in Werfenweng hoffen die Bergbahnen, das Minus von aktuell sechs Prozent in den kommenden Wochen noch wettzumachen.
Versöhnliches Ende
Franz Hörl, Sprecher der österreichischen Seilbahner, spricht im Falle der Grenzkontrollen von "lokal begrenzten Auswirkungen". Insgesamt komme die Branche wohl mit einem "leichten Veilchen aus einem Katastrophen-Winter, dem schwierigsten seit 15 Jahren", meint Hörl.
Wesentlich optimistischer klingt dagegen Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger-Land-Tourismusgesellschaft. Die Grenzkontrollen seien zwar "nicht förderlich" gewesen. Die Nächtigungszahlen für November bis Jänner stimmen aber positiv. Das Vorjahresergebnis könnte sogar übertroffen werden.
Kommentare