Graz wählt heute: Die finale Fragerunde

Heute wird in Graz gewählt
Der KURIER befragte die Spitzenkandidaten der Stadtsenats-Parteien zu wichtigen Themen.

Was ist Ihr Wahlziel? (in Prozent). Und was passiert, wenn Sie es nicht erreichen – treten Sie zurück?

Siegfried Nagl, ÖVP: Die Mehrheit in allen 17 Bezirken halten und stärkste Partei im Gemeinderat bleiben. Einen Vizebürgermeister Siegfried Nagl wird es nicht geben.

Elke Kahr, KPÖ: Wir wollen im Wahlergebnis den zweiten Platz halten. Wenn jedoch die KPÖ keinen Sitz im Stadtsenat mehr erreicht, würde ich zurücktreten.

Mario Eustacchio, FPÖ: Unser Wahlziel ist der zweite Platz. Der Herausforderung, einen zweiten Stadtrat zu bekommen, stellen wir uns. Rücktritt gibt’s keinen. Ich bin keiner, der davonläuft.

Tina Wirnsberger, Grüne: Wahlziel ist ein offenes Graz, dafür braucht es starke Grüne. Wir wollen an Mandaten zulegen. Ein Rücktritt ist kein Thema: Ich bin in die Politik gegangen, um anzupacken.

Michael Ehmann, SPÖ: Ich will ein gutes Ergebnis einfahren. Die Grazer SPÖ soll wieder stärker werden. Auf Zahlen lege ich mich allerdings dabei jetzt nicht fest.

Als neuer Bürgermeister / neue Bürgermeisterin wäre Ihre erste Handlung?

Nagl: Unser bereits ausgearbeitetes Progamm Graz 2017 2022 an die anderen Parteien schicken und sie einladen, möglichst schnell wieder die Arbeit aufzunehmen.

Kahr: Ich würde für die Grazer Bevölkerung einen Tag der offenen Tür im Rathaus sowie in den städtischen Abteilungen und den Betrieben durchführen.

Eustacchio: Umgehend ein verantwortungsvolles Budget erstellen sowie Richtlinien für einen „Österreicherbonus“ in den Grazer Gemeindebauten einführen.

Wirnsberger: Dafür sorgen, dass Graz aufatmet: Um Feinstaub zu verringern, wollen wir günstige Öffi-Tickets für alle Jugendliche, Rad-Schnellwege, einen autofreien Tag pro Woche.

Ehmann: Ich würde den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit zur Chefsache erklären. Wir wollen die Arbeitslosenquote in Graz in Richtung zehn Prozent drücken.

Mit welcher Partei würden Sie in eine Koalition gehen? Muss es künftig in Graz einen fixen Pakt geben?

Nagl: Projektbezogene Zusammenarbeit ist möglich, ein fixer Pakt macht mehr Sinn. Mit der KPÖ trennen mich Welten, daher wird es keine Koalition geben.

Kahr: Zuerst muss das Wahlergebnis abgewartet werden. Danach kann ich mir Arbeits- und Budgetübereinkünfte mit mehreren Parteien vorstellen.

Eustacchio: Die FPÖ schließt niemanden aus. Sachpolitische Zusammenarbeit hat es in der abgelaufenen Periode mit allen Fraktionen gegeben, ein fixer Pakt wäre mir zu einengend.

Wirnsberger: Ein fixer Pakt ist von Vorteil. Wir werden mit allen sprechen, denen Umwelt und soziale Gerechtigkeit Anliegen sind. Eine Zusammenarbeit mit der FPÖ schließe ich aus.

Ehmann: Mit jenen Parteien, die mit uns gemeinsam an einem sozialen Graz arbeiten wollen und mit denen wir inhaltlich die meisten Schnittmengen haben.

Würden Sie zur Eröffnung des Murkraftwerkes in Graz-Puntigam kommen? Weshalb, weshalb nicht?

Nagl: Natürlich bin ich dabei. Es wird Ökostrom liefern und der Entlastungskanal die Mur sauberer machen. Wir werden Parks haben, Radwege, Rudermöglichkeiten.

Kahr: Ohne eine Volksbefragung ist das neue Murkraftwerk für mich noch nicht in Stein gemeißelt. Deshalb stellt sich diese Frage für mich noch nicht.

Eustacchio: Ja, sicher. Das Murkraftwerk hat Mehrwert für Graz: Es bringt sauberen Strom und sauberes Wasser, außerdem wird der Erlebnisraum Mur ausgebaut.

Wirnsberger: Wir wollen eine Volksbefragung: Sollte sie dafür ausgehen, akzeptieren wir das. Zur Eröffnung gehe ich nicht: Es ist der größte ökologische Eingriff seit Jahrzehnten.

Ehmann: Ja. Ich bin der Meinung , dass Stadtentwicklung auch etwas mit Veränderung zu tun hat und weil der Bau eine Vielzahl an Arbeitsplätzen schafft.

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