Unwetter: Feuerwehren im Dauereinsatz, Flieger konnten nicht landen

Unwetter: Feuerwehren im Dauereinsatz, Flieger konnten nicht landen
Am Dienstag zogen schwere Unwetter über den Osten Österreichs. In der Landwirtschaft werden bereits millionenschwere Schäden gemeldet.

Endlich ist der Frühsommer da, der heutige Dienstag wird beziehungsweise wurde aber von Gewittern begleitet, die teilweise heftig ausfielen. Schon in den Mittagsstunden kam es in der Osthälfte des Landes immer wieder zu Unwettern, die teilweise von Starkregen begleitet wurden.

Das sei laut Meteorologe Konstantin Brandes von Ubimet aber kein Grund zur Sorge: "Die Flüsse und Bäche führen derzeit zwar viel Wasser, da die Gewitter am Dienstag aber eher kleinflächig ausfallen werden, sollten die Gewässer nicht gefährlich steigen. Es kann eher zu Überflutungen in Kellern und Unterführungen kommen".

Die Prognose bewahrheitete sich bereits am Nachmittag: In Niederösterreich kam es bereits zu Hagelschauern, in der Nähe von Horn gab es erste überschwemmte Straßen. Auch die Steiermark war verhältnismäßig schwer getroffen. Allein in Graz gab es rund 100 Schadensfälle. Bäume waren auf Autos gestürzt, Keller und Straßen wurden überflutet. Die Einsätze beschränkten sich großteils auf das Gebiet Ragnitz bis Sankt Peter. Verletzt wurde dabei niemand, teilte die Berufsfeuerwehr mit.

"Enorme Schlammmassen"

Unwetter haben am Dienstagnachmittag und -abend auch die Einsatzkräfte im Burgenland gefordert. Seit 15 Uhr wurden laut Landessicherheitszentrale insgesamt 33 Feuerwehreinsätze gezählt. Betroffen waren vor allem die Bezirke Neusiedl am See, Mattersburg und Jennersdorf. Heftige Gewitter haben seit dem Nachmittag für überflutete Straßen und Keller gesorgt.

Im Bezirk Mattersburg etwa mussten in mehreren Gemeinden neun Feuerwehren mit über 100 Mitgliedern und 20 Fahrzeugen ausrücken. Es galt etwa, „enormen Schlammmassen“ von den Straßen zu entfernen. Die Aufräumarbeiten dauerten am Abend noch an, hieß es vom Bezirksfeuerwehrkommando Mattersburg.

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Bahnstrecken betroffen

Vom starken Regen waren auch zahlreiche Bahnstrecken im Osten Österreichs betroffen. Wie die ÖBB bekanntgaben, ist zwischen Bruck a. d. Leitha und Parndorf kein Zugverkehr möglich. Grund dafür sei die Witterung.

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Für betroffene Fahrgäste wurde in der Zwischenzeit ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. "Die Streckenunterbrechung wird voraussichtlich noch bis morgen um 20 Uhr andauern", heißt es in einem Tweet der ÖBB.

 

Auswirkungen hatten die Unwetter auch auf den Flugverkehr. Wie die Tageszeitung Heute berichtet, mussten mehrere Flieger ihre Landung wegen eines starken Gewitters über dem Flughafen Schwechat abbrechen.

Folgen für Flugverkehr

Betroffen hat es etwa AUA-Flüge aus Larnaca (OS838), Bukarest (OS782) oder München (OS104). Statt planmäßig zu landen, mussten die Flugzeuge Warteschleifen drehen. Die Piloten konnten erst mit einer Verspätung von bis zu 45 Minuten in Wien landen. 

Auch die Landwirtschaft trägt erste Schäden von den schweren Unwettern davon. Besonders vom Waldviertel bis ins östliche Flachland und vom Grazer Umland bis ins Südburgenland sind Unwetterzellen gezogen und haben die Landwirtschaft teilweise schwer geschädigt.

Schaden: Drei Millionen

"Nach ersten Begehungen durch unsere Sachverständigen rechnen wir in den Bundesländern Niederösterreich, Burgenland und Steiermark mit einem Gesamtschaden in der Höhe von 3 Millionen Euro, davon alleine 2 Millionen Euro in der Steiermark. Auf einer landwirtschaftlichen Fläche von insgesamt 9.000 Hektar wurden v.a. Acker- und Obstkulturen geschädigt", so Dr. Mario Winkler, Pressesprecher der Österreichischen Hagelversicherung, in einer ersten Bilanz.

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Der Gesamtschaden in der Landwirtschaft beträgt laut Angaben der Hagelversicherung drei Millionen Euro.

Nach der kurzen Kaltfront geht es am Mittwoch wechselhaft weiter. Mit Ausnahme des freundlichen Nordostens ist es österreichweit oft dicht bewölkt - das ändert sich aber schon am DonnerstagNach dem verregneten Frühlingsbeginn entschädigt nämlich Hoch "Vera" Sonnenanbeter in den kommenden Tagen. 

Wetter

27 Grad am Wochenende

Von Freitag bis einschließlich Montag dominiert der Sonnenschein, wenn überhaupt machen sich nur über den Bergen Quellwolken bemerkbar. Dazu bleibt es im Großteil Österreichs auch das gesamte Wochenende hinweg trocken. Die Höchstwerte zu Pfingsten liegen meist zwischen 20 und 27 Grad, wobei es im Westen und Südwesten immer am wärmsten sein dürfte.

Auch für ausgedehnte Wanderungen sind die Bedingungen also annähernd perfekt. Die Frostgrenze steigt auf weit über 3000 Meter, in 2000 Meter erwarten wir Höchstwerte um 10 Grad. Zu beachten ist aber noch immer die Schneelage, besonders steile Altschneefelder können beim Queren tückisch sein.

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