Gewitter wüten weiter: Unwettergefahr bleibt groß

In den kommenden Tagen sind weitere Schäden durch Unwetter möglich
Gefahr nimmt erst zur Wochenmitte ab. Steirische Feuerwehren mussten heuer dreimal so oft ausrücken wie im Vorjahr.

Überschwemmungen, Murenabgänge und umstürzende Bäume: Seit Tagen halten Unwetter die Einsatzkräfte auf Trab, vor allem in Kärnten, der Steiermark und im Burgenland. Auch in Westösterreich wüteten heftige Gewitter: Ein 46-Jähriger ist am Freitagnachmittag in Salzburg schwer verletzt worden. Der Mann war mit dem Motorrad im Stadtteil Aigen unterwegs, als er von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Der Stamm beschädigte zudem ein Auto und zerstörte eine Stromleitung der Salzburg AG. Die Staatsanwaltschaft ließ den Baum sicherstellen.

Deutlich mehr Einsätze

In der Steiermark, wo einzelne Gemeinden im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld unter der Woche wegen Überschwemmungen zu Katastrophengebieten erklärt werden mussten und die Landwirtschaft Schäden in Millionenhöhe zu beklagen hatte, war die Lage zumindest am Samstagnachmittag noch entspannt. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hatte die Warnstufe von orange auf gelb herabgesetzt, erklärt Thomas Meier vom steirischen Landesfeuerwehrverband. In Alarmbereitschaft würden die Feuerwehren dennoch sein – in diesem Jahr traten im Vergleichszeitraum mit dem vorigen deutlich mehr Unwetter auf. „Im Vorjahr hatten wir um diese Zeit ungefähr 500 Unwettereinsätze. Heuer haben sich diese Einsätze mehr als verdreifacht“, sagte Meier. Betroffen seien laut dem Feuerwehr-Sprecher bisher vor allem die Bezirke Hartberg-Weiz, Graz-Umgebung, Deutschlandsberg und Leibnitz gewesen.

Die Verschnaufpause für die Einsatzkräfte dürfte eher von kurzer Dauer sein. Auch in den kommenden Tagen ist vor allem in Südostösterreich weiter mit Wetterkapriolen zu rechnen. „Es bleibt auf jeden Fall sehr unbeständig“, sagt Meteorologe Michele Salmi vom Wetterdienstleister Ubimet. „Die Hauptgefahr sind Überflutungen, weil die Gewitter stationär auftreten.“ Auch Vermurungen seien nach Starkregenfällen lokal nicht auszuschließen. „Die Hotspots sind meistens Oberkärnten und die nördliche Steiermark“, prognostiziert Salmi.

Kaltluft kommt

Ein Ende der jüngsten Serie an Unwettern sei erst mit einem Kaltlufteinbruch im Lauf der kommenden Woche zu erwarten. „Eine Änderung zeichnet sich zwischen Mittwoch und Donnerstag ab“, sagt der Meteorologe.

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