"Vermisster Knabe wieder da": Bronzefigur in Innsbruck wieder aufgetaucht
Eine gestohlene, rund 40 Kilogramm schwere Bronzefigur des Innsbrucker Leopoldsbrunnen, der sich zwischen Haus der Musik und Hofburg befindet, ist wieder aufgetaucht. Die Figur wurde am Montag nach einem Hinweis eines Spaziergängers von einer Polizeistreife bei der Innpromenade sichergestellt, hieß es. Die Exekutive ging davon aus, dass die Figur in der Nacht zuvor dort abgelegt worden war.
Die Bronzefigur blieb unversehrt, es wurden keine offensichtlichen Beschädigungen festgestellt werden, hieß es.
Figur dürfte schon länger gefehlt haben
Dass die Figur an dem bekannten Brunnen fehlte, dürfte offenbar über Monate hinweg nicht aufgefallen sein. Sie könnte bereits seit Anfang Februar gefehlt haben, hatte es geheißen. Man konnte lediglich mit Sicherheit sagen, dass sie vor dem 1. Februar noch an ihrem Platz war. Angezeigt worden war der Diebstahl erst am 17. April. Vergangene Woche dann versetzte die Nachricht des "vermissten Knaben" in Aufregung.
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Die Bronzefigur war unterhalb der Hauptfigur - wobei es sich um eine Statue von Erzherzog Leopold auf einem Pferd handelt - als eine von vier Trägern von Wasserschalen montiert. Die Figur, die mit Kleber und einer Gewindestange befestigt war, wurde gewaltsam heruntergerissen. Das Objekt ist 60 Zentimeter groß und etwa 30 bis 40 Kilogramm schwer. Der Gesamtschaden aufgrund der fehlenden Figur wurde auf 30.000 Euro geschätzt, berichtet die Stadt in einer Aussendung.
Metallraub oder Scherz?
„Ich habe nie an einen Metallraub geglaubt. Ich glaube vielmehr, dass sich jemand einen Scherz daraus gemacht hat, die Figur zu entwenden – auch wenn dies bei einer mit Kleber und Gewindestange befestigten Figur sicher einen gewissen Kraftakt bedeutete", sagt der Stadtarchivar Lukas Morscher.
In den kommenden Tagen soll die Bronzefigur unter die Lupe genommen werden und auf Schäden untersucht. Danach sollen Gespräche mit dem Bundesdenkmalamt aufgenommen werden. Im Raum steht eine verbesserte Montage, die eine erhöhte Sicherheit vor Vandalenakten gewährleistet, heißt es vonseiten der Stadt.
Mehrmals öffentlich thematisiert
Der Leopoldsbrunnen war in den vergangenen Jahren mehrmals öffentlich thematisiert worden, weil es nach der Renovierung der Reiterstatue durch das Kunsthistorische Museum (KHM) zu Auseinandersetzungen zwischen der Stadt Innsbruck und dem Museum gekommen war. Die Reiterstatue mit einem Wert von zwölf Millionen Euro befindet sich im Eigentum des KHM, das Museum wollte eine Versicherung für das seit dem Jahr 1893 in Innsbruck stehende Kunstwerk haben. Die Stadt wollte die Versicherung aber nicht übernehmen, weswegen das KHM die Statue bei sich behielt. Schließlich kam es aber zu einer Einigung und das Reiterstandbild kehrte in die Tiroler Landeshauptstadt zurück.
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