Heinrich Reuß XIII.: Ein Prinz in schlechter Gesellschaft

Heinrich Reuß XIII.: Ein Prinz in schlechter Gesellschaft
Der deutsche Aristokrat sitzt als Rädelsführer einer terroristischen Vereinigung in U-Haft. Das Oberhaupt der Dynastie residiert in Niederösterreich und distanziert sich vom "skandalösen Verhalten" seines Großcousins.

Es gibt kaum ein europäisches Königshaus, mit dem Heinrich XIII. Prinz Reuß nicht verwandt ist. Eine Prinzessin Reuß war die Frau des letzten deutschen Kaisers, im Stammbaum des Hauses Reuß finden sich auch die Könige von Großbritannien, Belgien, Bulgarien, Portugal und der Niederlande. Peinlich nur, dass Heinrich XIII. seit eineinhalb Jahren in Untersuchungshaft sitzt und sich derzeit in Frankfurt am Main vor Gericht verantworten muss. 

Wegen des dringenden Tatverdachts, Rädelsführer einer terroristischen Vereinigung zu sein. Die Familie Reuß zählt zu den ältesten deutschen Adelshäusern, doch ihr Oberhaupt residiert im Schloss Ernstbrunn in Niederösterreich. Dort empfängt uns Heinrich XIV. Fürst Reuß zum Tee, um über seine ins Gerede gekommene Verwandtschaft zu sprechen.

Sturz der Regierung

Eines ist von Anfang an klar: Der oberste Vertreter der Dynastie ist ein liberal denkender Mann, der mit den verhaltensauffälligen Ansichten seines Großcousins absolut nichts zu tun hat. Er distanziert sich im eigenen wie im Namen der ca. 60 Familienmitglieder vom „skandalösen Verhalten“ des 72-jährigen „Reichsbürgers“. Dem wird vorgeworfen, dass er gemeinsam mit rechtsextremen Mitkämpfern das politische System und damit die Regierung der Bundesrepublik Deutschland gewaltsam stürzen wollte, um dann selbst als Regent die Macht zu übernehmen, die ihm, eigenen Angaben zufolge, „durch Geburt und Abstammung“ zustünde.

Wie konnte es soweit kommen, dass Heinrich XIII. von solch brandgefährlichen Spinnereien infiziert wurde?

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