Gemeinderat nicht informiert? Kontrollamt soll "Millionengrab" Stadion überprüfen

Stadionlärm ist unerwünscht, wenn ein benachbartes Wohnprojekt realisiert wird
Eine Tribüne, die um mehr als 400.000 Euro von der Stadt gekauft und errichtet wurde, ist nur bis 2018 bewilligt.

Mehr als eine Million Euro Steuergeld flossen als Investition der Stadt in das Austria Stadion in Salzburg-Maxglan. Davon wurden rund 400.000 Euro in die Anschaffung und Errichtung einer zweiten Tribüne gesteckt. Notwendig waren die Mittel, um dem Verein den Aufstieg in die Erste Liga zu ermöglichen.

Sportlich wie finanziell liegt die Austria inzwischen am Boden. Aus der zweithöchsten Spielklasse musste sich der Verein wegen der Insolvenz nach nur einer Saison wieder verabschieden. Und auch der Tribünenbau könnte nur vorübergehend gewesen sein, da es die Bewilligung wegen eines angedachten Wohnbauprojekts in der unmittelbaren Nachbarschaft womöglich nur bis 2018 gibt – der KURIER berichtete.

Die Neos wollen dazu nun Aufklärung, ob das zuständige Ressort von Planungsstadtrat Johann Padutsch (grüne Bürgerliste) ausreichend über die befristete Bewilligung informiert hat. "Dass die neu errichtete Südtribüne nur über eine Widmung bis zum Jahr 2018 verfügen soll, wurde in den entsprechenden Amtsberichten oder Sitzungsprotokollen nie erwähnt", meint Neos-Klubobmann Sebastian Huber, der bereits von einem "Millionengrab" sprach.

Huber will dazu demnächst dem städtischen Kontrollamt einen Prüfauftrag erteilen. Dieser soll klären, ob die Mitglieder des Gemeinderats und des Bauausschusses im Bilde darüber waren, dass die Tribüne nur bis 2018 genehmigt ist.

Anfrage an Stadtrat

Dem zuvor gekommen ist eine Anfrage an Padutsch aus den Reihen der ÖVP. Aus der Beantwortung geht hervor, dass die befristete Bewilligung für drei Jahre bereits seit knapp drei Wochen erteilt war, als die Investition im Mai 2015 im Bauausschuss endgültig abgesegnet worden ist. "Da sind der Gemeinderat und der Bauausschuss womöglich absichtlich nicht informiert worden", vermutet ÖVP-Klubobmann Christoph Fuchs. "Anhand von dem Beispiel sieht man, wie leichtfertig man mit Steuergeld umgeht."

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