Gegen die Impfpflicht: Corona-Demos von Ost bis West
Anfang Februar tritt die Covid-19-Impfpflicht in Kraft. Das hat der Nationalrat in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag beschlossen. Hinnehmen wollen dies die Maßnahmengegner aber keineswegs. Auch an diesem Samstag gingen wieder einige tausend Menschen in ganz Österreich auf die Straße, um gegen die neuen Pläne der Regierung zur Pandemiebekämpfung zu demonstrieren.
5.000 Teilnehmer in Bregenz
Ganz im Westen des Landes waren es beispielsweise rund 5.000 Menschen, die an einer Demonstration in Bregenz teilnahmen, wie der ORF Vorarlberg berichtete. Die Maßnahmengegner versammelten sich vor dem Festspielhaus und zogen von dort durch die Bregenzer Innenstadt.
Die Demo unter dem Titel "Friede-Freiheit-Selbstbestimmung" verlief laut Polizei friedlich.Im Vordergrund stand auch hier die am Donnerstag beschlossene Impfpflicht. Es kam zu längeren Verkehrsbehinderungen.
Gegendemo in Graz
Auch in Graz kam es zu am Samstag zu einer Anti-Corona-Protestaktion. "Gemeinsam für Würde, Wahrheit und Menschlichkeit, Gesundheit ohne Impfpflicht muss das Ziel sein" setzten sich am Samstagnachmittag und -abend mehrere tausend Teilnehmer in der Innenstadt ein, wie die Polizei berichtete. Die Demonstrierenden zogen vom Hauptbahnhof weiter zum Karmeliterplatz, wo eine Kundgebung stattfand.
Laut der Exekutive verlief die Veranstaltung „weitestgehend friedlich“. Aufgrund von Covid-Maßnahmenübertretungen hätte es dennoch einige Amtshandlungen und Festnahmen gegeben. Zu einer Gegendemo rief ein Linksbündnis unter dem Motto „Solidarisch durch die Krise*n“ ab 17 Uhr auf den Mariahilferplatz auf. Die Polizeibeamten waren auch dort verstärkt im Einsatz um die Stimmung zwischen den unterschiedlich gesinnten Teilnehmern ruhig zu halten.
Festnahme nach Angriff auf Polizisten in Gleisdorf
Weniger friedlich ging es am Freitagabend bei einer Demonstration im steirischen Gleisdorf zu. Laut Polizeiangaben hatten dort zwischen 18 und 20 Uhr mehrere hundert Teilnehmer ebenfalls gegen die Impfpflicht demonstriert. Dabei wurden über 40 Verwaltungsübertretungen, überwiegend mit Covid-Bezug, zur Anzeige gebracht, wie die Polizei berichtete.
Zudem seien drei Personen vorläufig festgenommen worden. Ein 43-Jähriger dürfte einen Polizisten attackiert und diesen leicht verletzt haben. Während die Beamten die Festnahme des Mannes durchführten, habe ein Unbekannter einen pyrotechnischen Gegenstand gegen die Beamten geworfen. "Verletzt wurde niemand. Als der Mann flüchtete, fiel ihm ein Stichmesser aus der Jacke. Dieses wurde sichergestellt. Der Tatverdächtige bislang nicht ausgeforscht werden", heißt es von der Polizei.
Zwei weitere Personen, eine 37-Jährige und ein 57-Jähriger hätten sich laut der Exekutive während einer Covid-Kontrolle unkooperativ gezeigt und passiven Widerstand geleistet. Nach der Identitätsfeststellung wurde die Festnahme aber aufgehoben.
Straßensperren in Wien
Insgesamt acht Kundgebungen mit Corona-Bezug waren am Samstag in der Wiener Innenstadt angemeldet. "Mehrere tausend Teilnehmer sind zwar angemeldet, wir erwarten jedoch keine große Beteiligung", sagte dem KURIER der Polizeisprecher Markus Dittrich davor.
Durch eine Corona-Großdemo war zwischen 15 und 18.30 Uhr mit Sperren von Ring und Franz-Josefs-Kai zu rechnen.
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