Gefälschter BMI-Brief verlangt Van der Bellen-Foto in jedem Haushalt

Alexander Van der Bellen
Als Begründung wird ein "Festigen der Zugehörigkeit zur österreichischen Nation" angeführt. Welser Bürgermeister erstattete Anzeige.

Ob es sich um einen verspäteten Aprilscherz handelt, ist offen: Ein Welser hat jedenfalls per Post eine täuschend echte Aufforderung des Innenministeriums erhalten, ein Foto von Bundespräsident Alexander Van der Bellen in seiner Wohnung aufzuhängen, sonst drohe eine Strafe. Das Innenministerium betonte am Donnerstag, dass es sich um eine Fälschung handelt.

In der angeblich offiziellen Bekanntmachung, die der Welser am Montag erhalten hat, heißt es, dass diese Vorschrift für alle privaten Haushalte gelte. Als Begründung wird ein "Festigen der Zugehörigkeit zur österreichischen Nation" angeführt.

"Strafe zwischen 90 und 300 Euro"

Ratsam sei das Anbringen des Konterfeis des höchsten Repräsentanten des Staates im Wohnzimmer oder in der Küche, so das Schreiben. Zwischen Mai und Juli werde das Magistrat in Wels-Stadt punktuelle Kontrollen durchführen. Bei Zuwiderhandlung setze es eine Strafe zwischen 90 und 300 Euro.

Betroffene sollen sich melden

Der irritierte Adressat des Briefes wandte sich daraufhin an die Stadt. Bürgermeister Andreas Rabl ( FPÖ) teilte am Donnerstag in einer Presseaussendung mit, den Fall bereits an die Polizei weitergeleitet und Anzeige erstattet zu haben. Außerdem bittet er, dass sich mögliche Betroffene entweder bei ihm im Bürgermeisterbüro oder beim Stadtpolizeikommando melden sollen.

Das Innenministerium verschicke solche Briefe selbstverständlich nicht, betonte ein Sprecher des Ressorts gegenüber der APA. "Da hat sich jemand einen bösen Scherz erlaubt."

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