Führerscheinprüfungen ab 1. Juni nicht mehr auf Türkisch

Ex-Verkehrsminister Norbert Hofer
Es war ein Polit-Aufreger im vergangenen Sommer. Nun tritt die umstrittene Regelung in Kraft. Inklusive neuer Theoriefragen für die Klassen C, D, E und F.

Ab Samstag, 1. Juni, können Führerscheinprüfungen in Österreich nicht mehr in türkischer Sprache absolviert werden. Sie können künftig nur noch in den Sprachen Deutsch, Englisch, Kroatisch und Slowenisch abgelegt werden. Ebenfalls ab Samstag gibt es für die Computer-Prüfung auch 1.908 neue Theoriefragen für die Klassen C, D, E und F.

Diese wurden nicht mehr ins Türkische übersetzt. Türkisch war bisher die zweithäufigste Prüfungssprache. Weiterhin absolviert werden können die Prüfungen in Slowenisch und Kroatisch. Im Staatsvertrag von 1955 wurde den slowenischen und kroatischen Minderheiten das Recht auf Verwendung ihrer Sprache zusätzlich zu Deutsch als Amtssprache eingeräumt.

Argumentation ließ Wogen hoch gehen

Im Jahr 2017 wurden von rund 300.000 Prüfungen allerdings nur 3631 in türkischer Sprache abgelegt, 2301 auf Englisch. Noch weniger auf Slowenisch und Kroatisch. Die vergleichsweise geringe Zahl an Prüfungen und damit einhergehende unverhältnismäßig hohe Kosten wurden zunächst vom Verkehrsministerium als Grund für die Entscheidung angegeben. Später sprach Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) von "Integrationsmaßnahmen". In der türkischen Community gingen daraufhin die Wogen hoch.

Die neuen Theorie-Fragen weisen laut dem Fachverband der Fahrschulen und des Allgemeinen Verkehrs in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) moderne Inhalte wie beispielsweise Assistenzsysteme, Toter Winkel und Ladungssicherung auf. Auch Fragen zu Vorgaben der EU-Führerschein-Richtlinie wie beispielsweise zu Ruhe- und Lenkzeiten, Transportvorschriften, Dokumente, Kraftstoffsysteme und elektrische Anlage, werden den Prüflingen künftig gestellt.

Kommentare