Frühpensionist entführte Linienbus: Einweisung

„Hatten Sie ein konkretes Ziel im Auge?“, wollte der Richter vom Angeklagten wissen. „Nein, ich wollte nur fahren“, sagte dieser. (Symbolbild)
39-Jähriger wollte einmal in seinem Leben "Busfahrer spielen". Fahrgäste bekamen gehörigen Schrecken.

Er habe nur einmal „Busfahrer spielen“ wollen, gab der Anwalt eines 39-jährigen Kroaten am Mittwoch am Landesgericht Salzburg zu dessen Verteidigung an.

Der Frühpensionist hatte am 3. August 2012 einen Linienbus in der Stadt Salzburg entführt. Die Spritztour endete nach etwa 500 Metern mit einer Festnahme. Beim Prozess wurde der offenbar verwirrte Mann rechtskräftig zu einer Einweisung in eine Anstalt verurteilt. Laut Anklage habe sich der 39-Jährige „damit abgefunden, Personen in ihrer Freiheit einzuschränken“, eine Gefangenennahme sei aber nicht die primäre Absicht gewesen.

„Hatten Sie ein konkretes Ziel im Auge?“, wollte der Richter vom Angeklagten wissen. „Nein, ich wollte nur fahren“, sagte dieser. Als sich der Buschauffeur an jenem Tag eine Rauchpause gönnte, setzte sich der Mann hinter das Steuer. Der Chauffeur klopfte noch verwundert an die Türscheibe, da fuhr der Entführer schon los. Einer 72-jährigen Insassin des Busses der Linie 23 fiel auf, dass er falsch abbog, und sprach ihn an. „Ich habe ihn gefragt, wo er hinfährt. Er schaute mich nur verträumt an und fuhr weiter.“ Der Frühpensionist wurde beim Kreisverkehr am Max-Ott-Platz von der Exekutive gestoppt. Im Bus befanden sich drei Fahrgäste.

Der Mann erhielt eine bedingte Einweisung in eine Anstalt.

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