Friseurbesuch und Co.: Lange Schlangen für Corona-Test
Auf der Mariahilferstraße werden die Schlangen vor den Geschäften derzeit von Stunde zu Stunde länger. "In den Geschäften ist zu viel los, sicher fühle ich mich da nicht. Die werden bald wieder zusperren", sagt Urgül Önder, die heute Schuhe für ihre Kinder kauft.
Vor allem für Friseure und andere körpernahe Betriebe benötigt man derzeit allerdings einen negativen Covid-Test. Vor allem bei jenen 400 Apotheken, die kostenlose Tests in ganz Österreich anbieten, ist der Andrang sehr groß, wie ein KURIER-Lokalaugenschein zeigt. Die Antworten der anstehenden Personen, warum sie dies tun, ist fast immer die gleiche: der Friseurbesuch.
Lockdown-Lockerungen bringen Run auf Shops, Schulen und Apotheken
Andrang in NÖ schon seit Freitag
Der Andrang hat schon am Wochenende begonnen, weil die Tests zwei Tage lang quasi einen Freifahrtschein bieten. Im niederösterreichischen Hollabrunn etwa gab es deshalb sogar schon am Freitag lange Schlangen vor einer Teststation. Vermehrter Andrang war auch in Vösendorf bemerkbar. Niederösterreichweit wurden am Freitag rund 30.000 Schnelltests durchgeführt.
Das scheint jedoch nichts gegen den Montag. Bis 10.40 Uhr ließen sich 21.211 Menschen testen. Vor allem vor jenen Teststraßen, die bereits in der Früh aufsperrten, bildeten sich lange Schlangen.
In der Gemeinde Gießhübl, Bezirk Mödling, etwa standen die Testwilligen rund 100 Meter vor dem Gemeindeamt an, es gab ein Verkehrschaos. "Es mussten auch genug Leute nach Hause geschickt werden", sagt Bürgermeister Helmut Kargl (ÖVP).
Er hofft, dass sich der Ansturm mit den Tests in den Apotheken sowie den Firmen künftig besser verteilt. Bereits am Wochenende hatte er vor zu hoher Auslastung gewarnt. Wegen der verkehrsgünstigen Lage wählten viele Berufstätige die Teststraße in der kleinen Gemeinde.
Aber auch in Schwadorf, Bezirk Bruck/Leitha, kam es zu Wartezeiten. Die Gemeinde hatte Ordner angestellt, um den Verkehr zu regeln.
Höhepunkt kommt erst
Vor allem viele Friseure haben am Montag traditionellerweise frei, ab Dienstag dürfte der Andrang dann aber umso größer werden. Denn fast alle waren sich einig, dass die Zeit der Öffnung wohl nicht sehr lange dauern wird.
Ansturm auf Teststraßen in Kärnten
In Kärnten wurden die Teststationen ebenfalls regelrechet gestürmt. 40.000 Tests können im Süden Österreichs wöchentlich durchgeführt werden. Lag die Auslastung am Freitag noch bei 67 Prozent, stieg diese am Samstag auf 101 Prozent und am Sonntag sogar auf 103 Prozent.
„Wir freuen uns natürlich, dass das Testangebot so gut angenommen wird“, sagt der Sprecher des Landespressedienstes Gerd Kurath. Auch in Kärnten hätten sich Schlangen vor den Teststationen gebildet: „Die Leute kommen teilweise bereits um 7 Uhr, obwohl ihr Testtermin erst um 8 Uhr ist, da entstehen automatisch Warteschlangen“, erklärt Kurath. In ganz Kärnten gibt es zwölf permanente Teststationen und acht Verdachtsfall-Testungs-Zentren.
Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) hat am Montag die Landesregierung in einer Aussendung aufgefordert, für weitere Testmöglichkeiten zu sorgen. Die Angebote der Apotheken seien ausgebucht, bei den Teststraßen gebe es lange Wartezeiten, kritisierte sie.
Tatsächlich waren die beiden Klagenfurter Teststraßen am Montagvormittag bereits gut ausgelastet. Beim Wörtherseestadion war der nächste freie Termin am 27. Februar, bei der Messe gab es schon eher welche. Frühestens am Freitagnachmittag waren noch Slots zu haben, danach am Montag, 15. Februar.
Doppelt so viele Tests in Salzburg
In Salzburg machten sich die Öffnungen ebenfalls in den Testzahlen bemerkbar. Melden sich in einer normalen Woche laut Angaben des Landes zwischen 20.000 bis 23.000 Personen für einen Test an, so waren es für diese Woche 40.124 Personen. Insgesamt gibt es 29 Teststationen in Salzburg.
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