Ein in Bergnot geratenes Ehepaar aus Baden (NÖ) musste am Mittwoch stundenlang in 3000 Meter Höhe auf dem Hohen Sonnblick in Salzburg auf seine Rettung warten. Die 51-jährige Frau war am Vormittag beim Abstieg vom Gipfel auf dem Gletscher ausgerutscht und 30 bis 40 Meter abgestürzt. Nachdem der 61-jährige Ehemann einen Notruf abgesetzt hatte, machten sich 17 Bergretter aus Rauris auf zur Unglücksstelle. Windspitzen von mehr als 100 km/h erschwerten den Einsatz – eine Bergung mit dem Hubschrauber oder mit der Materialseilbahn, die zum Observatorium auf dem Gipfel des Sonnblicks führt, waren nicht möglich.
An der Unfallstelle erlebten die Retter eine Überraschung, schildert Einsatzleiter Herbert Rohrmoser. Der Ehemann der Frau war nämlich auch abgestürzt, nachdem er die Einsatzkräfte alarmiert hatte. Rohrmoser spricht von "Knochenarbeit" für die Bergretter. "Zuerst haben sie einmal aus dem Gefahrenbereich gebracht werden müssen. Alleine das hat drei Stunden gedauert", sagt der Einsatzleiter.
Die Frau konnte wegen einer Unterschenkelverletzung nicht mehr gehen und musste mit einer Trage ins Tal gebracht werden. Ihr Mann schaffte trotz Prellungen, Abschürfungen und einer Fleischwunde selbst den Abstieg. Gegen 18 Uhr – zehn Stunden nach der Alarmierung – übergaben die Bergretter die Verletzten dem Roten Kreuz. Laut Rohrmoser waren die beiden unzureichend ausgerüstet für die Tour. "Sie waren ohne Steigeisen am Gletscher unterwegs."
Leiche in Tirol gefunden
Am Roßköpfl in Kramsach (Bezirk Kufstein) hat am Mittwoch ein Bergretter eine Leiche entdeckt. Dabei soll es sich um einen seit Monaten vermissten 48-Jährigen handeln. Ein Rucksack mit entsprechenden Ausweisdokumenten lag laut Polizei in der Nähe des Toten. Das Auto des Einheimischen war im November am Parkplatz der Sonnwendjochbahn gefunden worden, wo er zu einer Bergtour aufgebrochen war. Die Todesursache ist unklar. Das Obduktionsergebnis liegt noch nicht vor.
Kommentare