Lage an Grenze im Burgenland vergleichsweise ruhig

Die Menschen sind zu Fuß in Großgruppen nach Nickelsdorf unterwegs.
Keine Grenzübertritte bei Heiligenkreuz seit Mitternacht. ÖBB-Krisenstab am Vormittag.

Die Flüchtlings-Situation an den Grenzübergängen bei Nickelsdorf und Heiligenkreuz hat sich in der Nacht auf Dienstag im Vergleich zur vorhergehenden Nacht sehr ruhig dargestellt. Seit Mitternacht wurden in Nickelsdorf rund 1.500 Flüchtlinge aus Ungarn erwartet, sagte ein Vertreter des Einsatzstabs im Burgenland am Dienstagfrüh.

Aus Ungarn sei ein Zug mit rund 1.400 Flüchtlingen avisiert worden, der bereits in Hegyeshalom angekommen sei, erklärte Franz Recker 05.00 Uhr. Nun würden die Menschen "nach und nach" in Nickelsdorf eintreffen. Sie seien zu Fuß in Großgruppen unterwegs. Derzeit sei es noch unklar, mit wie vielen Neuankünften man in den kommenden Stunden in Nickelsdorf rechnen könne.

In Heiligenkreuz sei es "sehr ruhig", seit Mitternacht sei niemand über die Grenze gekommen. Derzeit halte sich dort kein Flüchtling auf: Alle seien in der Informhalle Oberwart untergebracht worden. Dies betreffe rund 500 Personen.

Im Laufe des Montags waren laut einem Vertreter des Einsatzstabes der Polizei im Burgenland insgesamt 19.736 Flüchtlinge aufgegriffen worden. In den Abendstunden ab 18.00 Uhr hätten bis zu 6.000 Personen von Ungarn aus die Grenze passiert, hieß es am Montagabend.

ÖBB-Krisenstab am Vormittag

Die ÖBB haben unterdessen einen Krisenstab einberufen, der heute um 8.30 zusammentreten wird. Das sagte eine ÖBB-Sprecherin Dienstag Früh. Nach der Sitzung werde es aktuelle Informationen vonseiten der ÖBB geben.

Seit Montag 7.00 Uhr fahren die Züge der ÖBB wieder. Am Sonntag um 17.00 Uhr hatte Deutschland den Zugsverkehr von und nach Österreich gestoppt. Laut einer am Montag veröffentlichten und weiterhin gültigen Aussendung werden die Railjet- und EC-Züge von Salzburg nach München in Freilassing (Bayern) gestoppt und von der deutschen Polizei kontrolliert. Deshalb kommt es auf der Strecke zu Verzögerungen von bis zu 20 Minuten.

Der Nahverkehr zwischen Salzburg und Freilassing bleibt demnach weiterhin unterbrochen. Die S-Bahn fahre zwischen Salzburg Hauptbahnhof und Salzburg Liefering. Die Züge des Nahverkehrs in Bayern fahren der Aussendung zufolge bis Freilassing und von dort wieder retour. Eine durchgehende Fahrt mit Nahverkehrszügen zwischen Freilassing und Salzburg sei derzeit nicht möglich.

Sogenannte Korridorzüge zwischen Salzburg und Kufstein in Tirol wurden am Montag über Zell am See umgeleitet, da sich in Deutschland immer wieder Menschen in Gleisnähe oder auf den Schienen befanden. Die Situation könne sich jederzeit wieder ändern und sei "ständig neu zu entscheiden", hatte Pressesprecher Michael Braun am Montagnachmittag gesagt.

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