Finanz rudert zurück: Poker bleibt steuerfrei
Österreich wird weiterhin das Paradies für die weltbesten Pokerspieler bleiben. Die für 2017 geplante Besteuerung von Turnierpoker ist vom Tisch, bestätigte das Finanzministerium dem KURIER: "Die diesbezüglichen Ausführungen im Begutachtungsentwurf sollen in der endgültigen Fassung nicht mehr enthalten sein."
Bisher war Poker dem Lottospiel gleich gesetzt – alle Gewinne waren steuerfrei. Doch der Entwurf, der imSeptember an die Öffentlichkeit kam, sorgte für Aufregung. Turnierpokerspieler sollten ihre Gewinne ab 2017 als Einkommen versteuern. Damit wären viele Hobbyspieler, die in den Cardrooms zocken, in höhere Steuerklassen gerückt. Wer um ein paar Euro ein Turnier gespielt und vielleicht gewonnen hätte, wäre um Förderungen umgefallen. Die Kritik daran ließ das Finanzministerium nicht unberührt, der entsprecheden Passus wurde gestrichen. Man will sich zwar des Steuerthemas noch annehmen, aber derzeit "sind keine konkreten Änderungen geplant".
Abschottung "ein Fehler"
Viele Profi-Pokerspieler hatten mit Abwanderung gedroht. Befürchtet wurde, dass dies ähnliche Konsequenzen hätte wie die Abschottung von Onlinepoker in Frankreich oder Italien. Diese Länder haben den Onlinemarkt besteuert – die meisten Pokerfans gaben das Spiel auf, weil keine Gewinne mehr erzielbar waren. Kürzlich waren österreichische Finanzvertreter bei einem Treffen in Paris, wo dieses Thema erörtert wurde – denn ähnliche Pläne gab es auch in Österreich. Die betroffenen Länder überlegen laut der Seite "Pokerstrategy.de" aber ein Ende der Abschottung, denn diese sei "ein Fehler".
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