„Es hängt von der Tierart, der Rasse, der Fellstruktur und dem Individuum ab, wie sehr ein Vierbeiner haart“, sagt Reitl.
Kaninchen neigen zu krassem Haarausfall. So können auf ihrer vorderen Körperhälfte schon kurze Borsten stehen, während das Hinterteil noch lange Zotteln bedecken.
Kahle, gerötete Haut und Krusten zeigen Krankheit an
Auch bei Hund und Katze zeigt ein rasches Nachwachsen von Haaren an, dass es dem Haustier gut geht. Bleiben kreisrunde Flecken allerdings kahl, rötet sich die Haut oder bilden sich Krusten, ist der Veterinärmediziner gefragt. Nicht zuletzt weisen fettige Schuppen bzw. ölige Haut auf ein Problem hin.
Veränderungen gegenüber vergangenen Saisonen sollen Besitzer sensibilisieren.
„Die Haut ist ein Spiegel der inneren Organe“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Kahle Stellen können durch eine Störung des Hormonsystems verursacht sein. Selbst gesunde Hündinnen verlieren ein bis zwei Monate nach der Läufigkeit mehr Haare als sonst.
Tierarzt untersucht Haar- und Hautproben
Parasiten wiederum reizen tatsächlich die Haut, ebenso können Rötungen durch Allergien auslöst werden oder durch bakterielle Entzündung. Schuppen stehen oft mit Stress und Autoimmunerkrankungen in Zusammenhang.
Der Veterinärmediziner nähert sich schrittweise der richtigen Diagnose an. In der Regel untersucht er Haut- und Haarproben, bevor er die Behandlung beginnt.
„Halter können den natürlichen Fellwechsel unterstützen. Bei Langhaarkatzen und Kaninchen ist das ein Muss“, sagt Reitl.
Manche Halter bevorzugen für die Pflege elektrostatische Handschuhe mit Noppen, manche Vierbeiner mögen weiche Bürsten. Bei Metallmodellen ist Vorsicht geboten. Während die Entfernung loser Haare bei starker Unterwolle Drahtkämme verlangt, können diese die Haut von Hunden mit wenig bis keiner Unterwolle verletzen.
Vitamine und Spurenelemente regen den Hautstoffwechsel an und beschleunigen ebenfalls die Erneuerung des Haarkleids.
„Der normale Fellwechsel hört nach drei bis vier Wochen auf“, schließt der KURIER-Tiercoach: „Schlägt das Wetter Kapriolen, weiß der Körper nicht recht, wie er tun soll.“ Dann kann es länger dauern, bis die Garderobe wieder passt.
Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at
Kommentare