Tiercoach: Was Katzen auf den Magen schlägt

Eine süße Katze liegt unter einer grünen Decke.
Gastritis kann unterschiedliche Ursachen haben. Die Diagnose braucht daher oft Zeit. Ein Video hilft dem Tierarzt dabei.

Die Katze hat Bauchschmerzen. Sie miaut nach dem Fressen oder ist unruhig. Sie erbricht öfter als sonst. Auch Lethargie zeigt an, dass es ihr nicht gut geht.

„Magenentzündung ist bei Katzen ein häufiges Thema“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, warum die Diagnose schwierig ist, und welche Therapie den Patienten hilft.

„Die Ursachen von Gastritis sind sehr vielfältig. Sie reichen von einer irritierten Magenwand bis zu Nierenerkrankungen“, sagt Reitl. 

Fremdkörper, aber auch Tumore können eine Entzündung der Magenschleimhäute auslösen

Hat der Vierbeiner einen Fremdkörper verschluckt, reizt dieser die Magenschleimhäute, eine Entzündung entsteht. Ebenso können allzu viele Haare im Verdauungstrakt Ballen bilden. Werden sie nicht ausgeschieden, machen sie dieselben Probleme. Futtermittel wiederum können Allergien auslösen, die sich auf das Organ schlagen. Darüber hinaus kann Niereninsuffizienz verantwortlich für eine Gastritis sein. Auch Tumore sind mitunter Ursache. Nicht zuletzt kann Stress den Magen über Gebühr strapazieren.

„Der Patient muss durchgecheckt werden, weil auch andere Krankheiten diese Symptome hervorrufen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Es sei oft eine aufwendige Annäherung an den richtigen Befund

Da der Magen zwischen Leber und Bauchspeicheldrüse unter den Nieren liegt, ist er kaum zu ertasten. Kein Blutwert zeigt eine Gastritis an, die Analyse ermöglicht aber eine Differenzialdiagnose. Ultraschall- bzw. Röntgenuntersuchungen liefern nur dann eindeutige Bilder, wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist. Eine Magenspiegelung unter Narkose zeigt den Zustand der Schleimhaut am besten, doch die belastet den Patienten genauso wie das Budget des Halters.

Video vom Patienten kann dem Tierarzt bei der Diagnose helfen

„Dem Veterinärmediziner hilft, wenn der Besitzer ein Video der Katze mitbringt“, sagt der Zoodoc. Der Experte kann an der Körperhaltung des Vierbeiners und am Einsetzen des Schmerzes eventuell ablesen, ob dieser von einem Zahn, einer Halsentzündung oder vom Magen herrührt. Auch Alter und Vorgeschichte des Haustiers müssen in die Diagnose einbezogen werden.

„Die Therapie einer Gastritis ist breit wie ihre Auslöser“, sagt Reitl. Zunächst beruhigen Gele die Magenschleimhaut, ein Magensäureblocker reduziert eine weitere leidvolle Reizung. Malzpasteten befördern Haarballen ab. Schonkost heilt und entlastet den Magen, besonders wenn eine Allergie den Verdauungstrakt krank macht. In manchen Fällen müssen Antibiotika verabreicht werden. 

Die Dauer der Behandlung hängt von den Symptomen ab. Spricht der Patient nicht auf die Therapie an, muss nachjustiert werden. „Manchmal spielen mehrere Ursachen zusammen“, sagt der KURIER-Tiercoach: „Dann ist der Facharzt gefragt. Dr. Google ist da überfragt.“

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