„Fellpflege darf nicht als Unfug abgetan werden. Im Gegenteil: Das Bürsten und Kämmen sind für Halter unumgänglich“, sagt Reitl. Katzen putzen sich bis zu vier Stunden täglich. Zunge, Zähne und Pfoten helfen, den Speichel zu verteilen, lose Haare wegzuschlecken und Knoten zu lösen.
Gleichzeitig regen sie damit die Talgdrüsen auf der Haut an und sorgen gefettet für Glanz.
Mit einer fülligen Haarpracht bzw. in Zeiten des Fellwechsels sind die Vierbeiner aber rasch überfordert. Verfilzen Stellen einmal, lassen sie sich kaum mehr entwirren.
Fell sollte täglich gebürstet werden
„Am besten ist es, vorsorglich zu bürsten“, betont die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Am ehesten gelingt die Übung, wenn schon die Kleinen mit der Prozedur vertraut gemacht werden.
Kätzchen, die mit dem Werkzeug spielen dürfen und die Pflege mit Streicheleinheiten oder Leckerlis verbinden, gewöhnen sich bald an Kämme und Bürsten. Nur bei kurzen Haaren reicht ein Gummihandschuh mit Noppen aus.
Katzengras muss angeboten werden
Besonders gewissenhaft muss am Hals, unter den Achseln, zwischen den Oberschenkeln und am Bauch gestriegelt werden. Darüber hinaus muss Gras angeboten werden; es hilft den Katzen, Haarballen, die sich im Magen bilden, hochzuwürgen.
Bleiben die Klumpen im Verdauungstrakt, können sie gesundheitliche Probleme verursachen; im schlimmsten Fall droht ein Darmverschluss.
Beim Abschneiden von Haarknoten ist Vorsicht geboten
„Verfilzte Knoten, die sich nicht mehr auseinander zupfen lassen, müssen an der Haarwurzel abgeschnitten werden“, sagt der Zoodoc. Da die Haut sehr dünn und dehnbar ist, ist höchste Vorsicht geboten; die Verletzungsgefahr ist groß.
Immer wieder landen stark verfilzte Katzen beim Tierarzt, um vom Profi rasiert zu werden. Denn der haarige „Panzer“ verhindert, dass die Haut atmet; Entzündungen können sich entwickeln. Zudem begünstigt er – vor allem unter dem Schwanz – Parasitenbefall.
„An sich sind Katzen sehr reinlich“, sagt KURIER-Tiercoach Reitl nicht nur anlässlich des Weltkatzentags: „Die Pflege trägt dazu bei, die Beziehung zwischen Vierbeiner und Halter zu stärken.“
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